Sauerland: Schutz für Beschäftigte im Gesundheitswesen
Veröffentlicht: Mittwoch, 16.04.2025 10:47
Eine breitaufgestellte Initiative setzt sich gegen Rassismus, Gewalt und Diskriminierung gegenüber den Mitarbeitenden im Gesundheitswesen ein

Übergriffe auf Rettungskräfte, Beleidungen gegenüber Beschäftigten in Krankenhäusern und Arzpraxen: Das kommt auch im Sauerland immer häufiger vor Das NRW-Gesundheitsministerium, Krankenkassen, Ärztevereinigungen und Apotheker wenden sich jetzt mit einer Kampagne gegen Rassismus, Gewalt und Diskriminierung gegenüber den Mitarbeitenden im Gesundheitswesen. Mit der Initiative setzen alle Beteiligten gemeinsam ein deutliches Zeichen gegen Hass, Hetze und Handgreiflichkeiten gegenüber den Helferinnen und Helfern in der Not. Die Initiative betone die enorme gesellschaftliche Bedeutung der Arbeit der Menschen im Gesundheitswesen – ganz egal welcher Herkunft und welcher Hautfarbe.
Anlass für den Start der Initiative waren Gewaltvorfälle im Gesundheitsbereich sowie Berichte über Rassismus und Diskriminierung.
Große Solidarität mit den Mitarbeitenden im Gesundheitswesen
Anlass für den Start der Initiative waren Gewaltvorfälle im Gesundheitsbereich sowie Berichte über Rassismus und Diskriminierung. „Die Mitarbeitenden im Gesundheitswesen leisten mit ihrer Arbeit Tag für Tag und rund um die Uhr einen unentbehrlichen Dienst für das Gemeinwohl. Beleidigungen, Drohungen oder gar Angriffe gegen unsere Kümmerer in der Not dulden wir nicht. Das müssen wir als Gesellschaft unmissverständlich deutlich machen, in dem wir nicht weggucken, sondern uns entschieden hinter die Beschäftigten im Gesundheitswesen stellen. Mit unserer Initiative setzen wir in diesem Sinne gemeinsam mit dem Gesundheitswesen ein deutliches Zeichen und treten gegen Rassismus, Diskriminierung und Gewalt ein. Ich freue mich sehr, dass die gesetzlichen Krankenkassen der Initiative beigetreten sind und sie dadurch auf ein noch breiteres Fundament stellen sowie weiter stärken. Das verdeutlicht die große Solidarität mit den Mitarbeitenden im Gesundheitswesen und das große Problembewusstsein für fehlende Toleranz, Akzeptanz und Respekt ihnen gegenüber“, sagt Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann.
"Faire und respektvolle Behandlung"
„Im Gesundheitswesen darf kein Platz für Rassismus, Gewalt oder Diskriminierung sein! Alle Patienten und alle Beschäftigten im Gesundheitswesen haben das Recht auf eine faire, respektvolle und gleiche Behandlung – unabhängig von Herkunft, Hautfarbe, Geschlecht, Sprache, Religion oder sozialem Status. Menschlichkeit, Empathie und Gerechtigkeit müssen die Grundlage jeder Entscheidung und Versorgung bilden. Jeder Angriff oder Gewalttat gegen Beschäftigte im Gesundheitswesen ist ein Angriff auf unsere Menschlichkeit – sie verdienen Schutz, Respekt und unsere uneingeschränkte Wertschätzung. Die Krankenkassen und Krankenkassenverbände in NRW unterstützen daher ausdrücklich die Initiative gegen Rassismus, Diskriminierung und Gewalt“, erklärt Dirk Ruiss, Leiter der vdek-Landesvertretung NRW, stellvertretend für die Krankenkassen und Krankenkassenverbände in Nordrhein-Westfalen.
#RassismusHilftKeinBisschen, #GewaltHilftKeinBisschen sowie #DiskriminierungHilftKeinBisschen
Das Erkennungsmerkmal der Initiative sind die Hashtags #RassismusHilftKeinBisschen, #GewaltHilftKeinBisschen sowie #DiskriminierungHilftKeinBisschen jeweils als Slogan kombiniert mit der Entgegnung „Wir schon!“. Unter diesen Slogans machen die Beteiligten mit Social Media Postings und weiteren Kommunikationsmaßnahmen auf das Problem von Übergriffen aufmerksam und zeigen zugleich Solidarität mit allen Beschäftigten im Gesundheitswesen. Die Slogans verdeutlichen die Rolle der Mitarbeitenden im Gesundheitswesen als Kümmerer und Helfer in der Not und setzen diese der zerstörerischen Kraft von Rassismus, Diskriminierung und Gewalt entgegen.
Studie zu Rassismus und Antisemitismus im Gesundheitswesen
Das Gesundheitsministerium hat im Juni 2024 eine Studie zu Rassismus und Antisemitismus gegenüber Beschäftigten im Gesundheitswesen in Nordrhein-Westfalen in Auftrag gegeben, die sich auch mit dem Thema Gewalt befasst. Die Studie soll zuverlässige Zahlen und detailliertere Einblicke, aber auch einen Überblick über bereits vorhandene Maßnahmen in Bezug auf den Schutz von Beschäftigten in gesundheitlichen Versorgungseinrichtungen in Nordrhein-Westfalen liefern. Eine wesentliche Basis dieser Studie ist eine Online-Befragung, die sich an alle Beschäftigten des Gesundheitswesens richtet und aktuell läuft. Die Endergebnisse werden im Sommer 2026 erwartet.