Sauerland: Schnadegang in Olsberg-Gevelinghausen

Im Sauerland hat die Schnade ein lange Tradition. Heute gehen die Bewohner des Olsberger Dorfes Gevelinghausen ihre Grenzen ab.

© Klaus-Peter Kappest

Die Gevelinghauser prüfen in diesem Jahr die westlich-nördliche Grenze. Wer bei der Schnade dabei sein will, muss früh aufstehen: Los geht es um 7.30 Uhr mit dem Sammeln der Schnadegänger im Ort, mit anschließender Busabfahrt zum Ausgangspunkt im Elpetal. Zur Begrüßung der Teilnehmer werden um 8.00 Uhr auch die Nachbarn aus Elpe erwartet. Weiter geht es zum Frühstückplatz auf dem Sportplatz in Andreasberg. Nach den Grenzfeststellungen „Andreasberg-Heringhausen-Ramsbeck“ und „Ostwig“ erreichen die Schnadegänger dann gegen 12.15 Uhr den Sportplatz Gevelinghausen zur ausgiebigen Mittagsrast. Weiter geht es durch den Losenberg zur Grenzprüfung, mit den dann eintreffenden Gästen aus Bigge.


Geschichte der Gevelinghauser Schnade

Vor 30 Jahren beschlossen die Verantwortlichen des Heimatvereins Gevelinghausen erstmals, in der über 700-jährigen Geschichte des Ortes, einen Schnadegang durchzuführen. Der Grund, dass nicht schon zu früheren Zeiten Grenzbegehungen in Gevelinghausen wie in vielen anderen Orten stattfanden, ist wohl darin zu suchen, dass die Rittergutsbesitzer und ihre Rentmeister stets auf die Grenzen ihrer Ländereien achteten, und dass der Grundbesitz, der zum Rittergut Gevelinghausen gehörte, teilweise erheblich die Grenzen der Gemarkung überschritt. Der Privatbesitz der Bauern und Bürger lag nicht an den Grenzen.

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