Sauerland: Saatgut für den Wald von morgen
Veröffentlicht: Dienstag, 03.12.2024 10:22
Das Zentrum für Wald- und Holzwirtschaft in Arnsberg zieht eine positive Bilanz der Saatguternte.
Im ganzen Sauerland läuft die Wiederaufforstung. Dabei wird darauf geachtet, dass die neu gepflanzten Baumarten Trockenheit und Hitze gut verkraften. Das Team Waldbau des Zentrums für Wald- und Holzwirtschaft in Arnsberg erntet dafür Saatgut. In diesem Jahr sei die Ernte gut ausgefallen, so Wald und Holz. NRW-weit sind über 120 Tonnen Saatgut geerntet worden. Für eine artenreiche und widerstandsfähige Waldlandschaft im Sauerland können aus diesen Eicheln junge Bäume herangezogen werden. Sie werden später gezielt vor allem auf Wiederbewaldungsflächen auch bei uns im Sauerland gepflanzt, so Wald und Holz.
Tonnenweise Eicheln
Die alljährliche Saatguternte stellt eine entscheidende Grundlage für die Wälder von morgen dar. Umso besser zu wissen, dass in diesem Jahr allein 59 Tonnen Eicheln der Traubeneiche, 45 Tonnen der Stieleiche und 9 Tonnen der Roteiche geerntet werden konnten. Für eine artenreiche und widerstandsfähige Waldlandschaft in Nordrhein-Westfalen können aus diesen Eicheln junge Bäume herangezogen und später gezielt vor allem auf Wiederbewaldungsflächen gepflanzt werden.
Zukunftsfähige Mischwälder
Eine gezielte Pflanzung sei auch deshalb so wichtig, weil die Eicheln, die Samen der Eiche, es schwer haben, sich weiträumig zu verbreiten. Als „schwersamige“ Baumart, werden die Früchte der Eiche nicht einfach vom Wind weitergetragen. Dafür sind die Eicheln mit ihren rund drei Gramm Gewicht pro Frucht einfach zu schwer. Stattdessen lässt die Schwerkraft sie direkt unterhalb ihres Mutterbaumes auf den Boden fallen. Weiter trägt sie manchmal nur der Eichelhäher – weshalb der heimische Waldvogel ein sehr geschätzter Bewohner in Nordrhein-Westfalens Wäldern ist.
Klimafeste Nadelbäume
Die Nadelbaumarten halten ihre nur wenige Milligramm leichten Samen gut geschützt in einem Zapfen verpackt. Ein einzelner Zapfen der Weißtanne kann rund 250 keimfähige Baumsamen in sich tragen. In den Wäldern der Egge haben Zapfenpflücken über 800 kg Zapfen der Weißtannen aus den Baumkronen geerntet. Diese werden nun in Arnsberg so weiterverarbeitet, dass aus den Samen bis zu 1.200.000 neue Bäumchen gezogen werden können.
Außerdem konnten 2024 in NRW 3,8 Tonnen Zapfen der Küstentanne und 700 Kilogramm Zapfen der Japanischen Lärche aus den Bäumen gepflückt werden. Für die Kiefernarten sind noch Ernten geplant. Die Entwicklung der Kiefernzapfen folgt allerdings einem etwas anderen, längeren Entwicklungszyklus. Deshalb kann es noch in diesem oder zu Anfang des neuen Jahres zu Ernten kommen.