Sauerland: Quaggamuscheln auch im Sorpekraftwerk
Veröffentlicht: Dienstag, 28.10.2025 08:47
Bei Instalthaltungsarbeiten am Sorpesee in Sundern ist der Ruhrverband auch in einer Kraftwerksleitung auf invasive Quaggamuscheln gestoßen

Was der Ruhrverband befürchtet hat, ist eingetreten: Bei Revisionsarbeiten am Sorpesee hat sich herausgestellt, dass auch die Leitungen des Sorpekraftwerks in Sundern von der Quaggamuschel befallen sind. Diese aus dem Schwarzmeerraum stammende, invasive Muschelart breitet sich seit einigen Jahren in deutschen Gewässern aus und kann durch ihre starke Vermehrung Leitungen, Filtern und wassertechnische Anlagen zusetzen. Sie können Schichten am Mauerwerk bilden, die bis zu 70 Zentimeter dick werden. Außerdem entziehen die Quaggamuscheln anderen Lebewesen Nahrung. "Der Fund bestätigt, dass auch die Anlagen der Sorpetalsperre bereits von der weiteren Ausbreitung der Quaggamuschel betroffen sind", so der Ruhrverband. Dieser Herausforderung müsse der Ruhrverband sich an vielen seiner Talsperren stellen. Auch in der Möhnetalsperre haben sich die Muscheln breit gemacht.
Revision am Sorpekraftwerk
Im Sorpekraftwerk des Ruhrverbands wurde in dieser Woche ein Kugelschieber zur Revision ausgebaut. Die Arbeiten waren Teil einer geplanten Instandhaltungsmaßnahme, um die Betriebssicherheit des Kraftwerks langfristig zu gewährleisten. Die Arbeiten waren Teil einer geplanten Instandhaltungsmaßnahme, um die Betriebssicherheit des Kraftwerks langfristig zu gewährleisten. Vor den Turbinen und Rückpumpen des Kraftwerks befindet sich jeweils ein Kugelschieber. Diese Armaturen stammen noch aus der Bauzeit der Sorpetalsperre und waren inzwischen undicht. Daher werden sie nacheinander ausgebaut und in einem Fachbetrieb überholt. Den Anfang machte der Kugelschieber vor der Pumpe 2. Da die Dauer der Reparatur im Vorfeld nicht genau abzuschätzen war, fiel die Wahl bewusst auf diese Leitung – sie konnte nach dem Ausbau mit Blindflanschen verschlossen werden, sodass der Kraftwerksbetrieb während der Revision fortgesetzt werden kann. Mitte Oktober wurde der Ausgleichsweiher entleert und das Kraftwerk außer Betrieb genommen. Die Wasserabgabe aus der Sorpetalsperre erfolgte in dieser Zeit über den Grundablass. Am Montag vor einer Woche hat der Ruhrverband mit den Arbeiten begonnen und den rund sieben Tonnen schwerne Kugelschieber ausgehoben. Im nächsten Schritt wurden die Blindflansche montiert und die Kraftwerksleitung wieder befüllt.

 
