Sauerland: Oberer Arnsberger Wald wird Wolfsgebiet
Veröffentlicht: Donnerstag, 25.07.2024 10:45
Weidetierhalter nördlich von Arnsberg und Meschede bekommen Fördermittel vom Land NRW um ihre Tiere vor Wölfen zu schützen

Der Obere Arnsberger Wald wird anerkanntes Wolfsgebiet. Das NRW-Umweltministerium hat heute mitgeteilt, dass die Herdenschutz-Förderung auf Gebiete nördlich von Arnsberg und Meschede und Teile des Kreises Soest ausgeweitet wird. Als Grund gibt das Ministerium mehrere Wolfsrisse und Wolfssichtungen in diesem Gebiet an. Im Oberen Arnsberger Wald könnte eine Wölfin aus Sachsen heimisch geworden sein. Mit der Herdenschutz-Förderung sollen Tierhalter ihre Weiden wolfssicher machen. Mit der Erweiterung können nun für etwas mehr als die Hälfte der Landesfläche (52 Prozent) Fördermittel beantragt werden.
„In Nordrhein-Westfalen werden wir die Herdenschutz-Förderung zeitnah weiterentwickeln. Dabei hat die Unterstützung der Schäferinnen und Schäfer beim Herdenschutz oberste Priorität. Im Vorgriff haben wir daher nun die Förderangebote ausgebaut, um Tierhalterinnen und Tierhalter beim Herdenschutz zu unterstützen“, sagte Umweltminister Oliver Krischer.
Standorttreue Wölfin
Im Rahmen des Wolfsmonitorings wurde im Kreis Soest und im Hochsauerlandkreis mehrfach ein weiblicher Wolf mit der Kennung GW3199f nachgewiesen. Bei dem weiblichen Wolf handelt sich um einen Abkömmling aus dem sächsischen Wolfsterritorium Gohrischheide. Aufgrund mehrfacher Nachweise – drei Wildtier- und ein Nutztierriss - über einen Zeitraum von mehr als sechs Monaten geht das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) davon aus, dass dieses Tier standorttreu geworden ist.
Dafür gibt es Fördermittel
Förderkulissen für die Herdenschutzförderung werden ausgewiesen, wenn Wölfe in einer Region mehrfach nachgewiesen wurden und ein Territorium gebildet haben. In den Förderkulissen werden bis zu 100 Prozent der Kosten für investive Herdenschutzmaßnahmen gefördert. Neben Zäunen umfasst dies unter bestimmten Voraussetzungen auch die Anschaffung und Ausbildung von Herdenschutzhunden. Zusätzlich bestehen großräumige Pufferzonen, in denen ebenfalls Herdenschutzzäune gefördert werden. Im Jahr 2024 stehen eine Million Euro für Maßnahmen nach den Förderrichtlinien für den Herdenschutz zur Verfügung.
Förderkulisse Oberer Arnsberger Wald:
Die neue Förderkulisse Oberer Arnsberger Wald hat zusammen mit der Pufferzone eine Gesamtgröße von 902 km². Sie umfasst den westlichen Teil des Hochsauerlandkreises und damit einen bedeutenden Anteil des Arnsberger Waldes mit seinen ausgedehnten Wäldern im Bereich von Arnsberg und Meschede. Nach Norden hin erstreckt sich die Förderkulisse in den südlichen Teil des Kreises Soest, wo ebenfalls bedeutende Teile des Arnsberger Waldes im Bereich von Möhnesee und Warstein liegen.
Die Abgrenzung des zentralen „Förderkulisse Oberer Arnsberger Wald“ umfasst auf einer Fläche von 322 km² folgende Städte und Gemeinden:
Hochsauerlandkreis: Städte Arnsberg (nördlich A46 und östlich A445) und Meschede (nördlich A46 und westlich B55).
Kreis Soest: Stadt Warstein (westlich B55 und südlich B516), Gemeinden Möhnesee (südlich B516) und Ense (östlich A445 und südlich B516 / Waltringer Weg).
„Pufferzone Oberer Arnsberger Wald“:
Zur umliegenden „Pufferzone Oberer Arnsberger Wald“ zählen auf einer Fläche von 580 km² die folgenden Städte und Gemeinden:
Hochsauerlandkreis: Städte Arnsberg (südlich A46 und westlich A445) und Meschede (südlich A46 und östlich B55).
Kreis Soest: Stadt Warstein (östlich B55 und nördlich B516), Gemeinden Möhnesee (nördlich B516), Ense (westlich A445 und nördlich B516 / Waltringer Weg) und Rüthen.