Sauerland: Notärzte sollen demnächst auch per Funk helfen

Im HSK soll ein sogenanntes Telenotarzt-System kommen. Es ermöglicht einem speziell ausgebildeten Notarzt, sich per Funk in den Rettungswagen am Einsatzort zuzuschalten.

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Über Funkverbindung können dem TNA (Telenotarzt) benötigte Daten, Messwerte, Fotos und Videos übermittelt werden. Der TNA kann den Transport ins Krankenhaus oder die Verlegung von Patienten begleiten und medizinische Maßnahmen oder Medikamentengaben anordnen. Durch das neue System soll unter anderem die notärztliche Versorgung im Sauerland gesichert werden. Der Umsetzungszeitraum beträgt rund ein Jahr, heißt es von der Stadt Arnsberg. Ende 2026 sei dann der Vollbetrieb geplant. Für das nichtärztliche Personal im Rettungsdienst bedeutet das TNA-System eine Verbesserung der Handlungssicherheit und der Qualität der Patientenversorgung, heißt es. Das TNA-System ersetzt jedoch nicht den Notarzt vor Ort, sondern ergänzt das bestehende System, so die Stadt.

Beteiligte und Kosten

Die Kommunen sollen Trägergemeinschaften bilden, da nicht jeder Rettungsdienstträger eine eigene TNA-Zentrale benötigt, heißt es. Die Kreise Hochsauerlandkreis, Märkischer Kreis, Kreis Olpe, Kreis Soest, Kreis Siegen-Wittgenstein und der Oberbergische Kreis haben sich zu einer Trägergemeinschaft Südwestfalen zusammengeschlossen. Der Kreis Soest übernimmt die administrativen Aufgaben. Eine externe Fachberatungsfirma unterstützt die Trägergemeinschaft bei der Einführung des TNA-Systems. Der Hochsauerlandkreis trägt 17,8% der Kosten für das neue System.

Die Kosten des TNA-Systems umfassen viele Systemkomponenten. Dazu gehören unter anderem ein Rettungswagen, der sich für die neue Technik eignet. Außerdem müssen auch neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Die Kosten dafür muss jede Sauerländer Kommune einzeln tragen, heißt es.

Die Stadt Arnsberg trägt zum Beispiel die Kosten für die notärztliche Versorgung ihres Stadtgebiets. Für das Jahr 2025 erwartet die Arnsberger Stadtverwaltung einen Kostenanteil von voraussichtlich 31.209,04 Euro. Die genaue Bestimmung des Kostenanteils erfolge nach Jahresende.

"Die Kosten der technischen Umrüstung werden in Arnsberg deutlich geringer ausfallen, da die zuletzt angeschafften Rettungswagen bereits entsprechend ausgestattet sind", so die Stadt.

Das Land Nordrhein-Westfalen hat die Einführung des TNA-Systems bis 2025 verbindlich vorgeschrieben, um die Qualität der rettungsdienstlichen Versorgung zu verbessern. Das TNA-System ist ein zentraler Bestandteil der Digitalisierungsstrategie des Landes.

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