Sauerland: Mehr Legionellen

Mehr Nachweise von Legionellen in Trinkwasser-Erwärmungsanlagen im HSK. Schulen, Kindergärten, ein Schwimmbad und Mehrfamilienhäuser betroffen

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Bei uns im HSK treten aktuell vermehrt Legionellen in Trinkwasser-Erwärmungsanlagen auf. Das sind Krankheitserreger, die über feinste Wassertröpfchen zum Beispiel beim Duschen in die Lunge eingeatmet werden und zu schweren Lungenentzündungen führen können. Dem Kreisgesundheitsamt müssen diese Fälle gemeldet werden. Dort sind vermehrt Meldungen mit Nachweisen von Legionellen aufgefallen. Betroffen sind 25 Mehrfamilienhäuser und 17 öffentliche Einrichtungen, darunter ein Schwimmbad, ein Hotel, Schulen und Kindergärten, teilte der HSK heute mit. Ein Schwerpunkt sei Arnsberg.

Temperatur zu gering

Legionellen können vermehrt entstehen, wenn die Temperatur in der Trinkwasser-Erwärmungsanlage zu niedrig ist oder das Wasser über längere Zeit in den Leitungen steht. Ab 60 Grad im Warmwasser werden Legionellen abgetötet. Präventiv muss an jeder Stelle der Anlage eine Mindesttemperatur von 55 Grad Celsius eingehalten werden.

Energiesparmaßnahmen an falscher Stelle

Wenn im Zuge von Energiesparmaßnahmen die Temperatur in der Trinkwasser-Erwärmungsanlage reduziert wird, dann wird das Wachstum von Legionellen gefördert, so der Kreis. Statt die Temperatur zu verringern, gebe es andere Maßnahmen zur Energieeinsparung in der Trinkwasser-Erwärmungsanlage: Eine regelmäßige Wartung der Anlage spare Energie ebenso wie eine Überprüfung und Verkleinerung des Warmwasservorratsspeichers. Mit einem hydraulischen Abgleich könne sichergestellt werden, dass bei einzelnen Zirkulationsrückläufen Temperaturen oberhalb von 55 Grad eingehalten werden.

In Mehrfamilienhäusern müssen die Anlagen alle 3 Jahre und in öffentlichen Einrichtungen einmal jährlich kontrolliert werden. Dem Gesundheitsamt werden sowohl positive Laborergebnisse dieser Untersuchungen als auch nachgewiesene Erkrankungen gemeldet.

Einen großen Legionellen-Ausbruch hatte es im Sommer 2013 in Warstein gegeben. Damals waren weit über 100 Menschen erkrankt und drei Menschen gestorben. Ursache war dort eine Kühlanlage eines Industriebetriebes gewesen.

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