Sauerland: Mehr Anträge auf Einbürgerung

Beim Hochsauerlandkreis sind die Anträge auf Einbürgerung in diesem Jahr in die Höhe gegangen. 645 Menschen aus anderen Ländern haben sich bisher hinsichtlich ihres Einbürgerungsantrages beraten lassen. Diese Gespräche sind der Antragsabgabe vorgeschaltet, so der Kreis. Im vergangenen Jahr hatten im gleichen Zeitraum 375 Ausländer einen Antrag auf einen deutschen Pass gestellt.

Neues Staatsangehörigkeitsrecht

Ein Grund für die erhöhte Nachfrage nach einer Einbürgerung im Sauerland sei das neue Staatsangehörigkeitsrecht, so Jürgen Uhl, Sprecher des Hochsauerlandkreises. "Das erleichtert es Ausländern die deutsche Staatsangehörigkeit zu bekommen." Danach können sich Ausländer schon nach fünf Jahren statt acht Jahren um einen deutschen Pass bewerben. Bei besonderen Integrationsleistungen, wie guten Sprachkenntnissen und ehrenamtlichem Engagement, eine Einbürgerung schon nach drei Jahren erfolgen. Außerdem sei grundsätzlich eine Mehrstaatigkeit möglich. Dies führe zu deutlich mehr Einbürgerungsanträgen.

Zur erhöhten Nachfrage durch die Gesetzesänderung komme noch hinzu, dass Menschen, die 2015/2016 (insbesondere aus Syrien und dem Irak) nach Deutschland gekommen sind, jetzt berechtigt sind, die Einbürgerung zu beantragen, so Uhl.

Nach den Zahlen von IT.NRW haben 2022 Ausländer im Hochsauerlandkreis einen deutschen Pass bekommen. Die meisten waren Syrer.

Arnsberg hat eine eigene Einbürgerungsstelle.

Einbürgerungen Arnsberg

Im letzten Jahrzehnt wurden in der Stadt Arnsberg durchschnittlich 100 Einbürgerungen pro Jahr vollzogen. Im Jahr 2021 waren es 219 und im Jahr 2022 sogar 279 Einbürgerungen. 179 Personen wurden im letzten Jahr bis Oktober 2023 eingebürgert. Danach konnten wegen des Cyber-Angriffs über Monate keine Einbürgerungen mehr erfolgen. Mit dem Anlaufen der Systeme ab April 2024 wurden in der Stadt Arnsberg bislang rund 50 Menschen eingebürgert.