Sauerland: LWL unterstützt Menschen mit Behinderungen
Veröffentlicht: Freitag, 10.10.2025 00:47
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe hat im vergangenen Jahr über 216 Millionen Euro im Hochsauelandkreis ausgeben. Das meiste Geld ist für die Unterstützung von behinderten Menschen eingesetzt worden.

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat im Jahr 2024 rund 216,2 Millionen Euro (2023: 197,7 Millionen Euro) im Hochsauerlandkreis ausgegeben. Mit dem größten Teil seiner Ausgaben unterstützte der LWL insgesamt 3.850 (2023: 3.799) behinderte Menschen im Hochsauerlandkreis. Insgesamt flossen 123,1 Millionen Euro (2023: 114,2 Millionen Euro) in diese sozialen Aufgaben. Menschen mit Behinderung sollen durch die finanzielle Unterstützung möglichst gleichberechtigt und selbstbestimmt am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können.
Arbeit für Menschen mit Behinderung
Zur Teilnahme am gesellschaftlichen Leben gehört unter anderem auch, dass Menschen mit Behinderung arbeiten können, oft in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung. Der LWL finanzierte 2024 im Hochsauerlandkreis insgesamt 1.360 (2023: 1.393) Arbeitsplätze für Menschen mit wesentlicher Behinderung in Werkstätten.
Ziel müsse es aber sein, so viele Menschen wie möglich auf dem sogenannten ersten Arbeitsmarkt in Betrieben und Verwaltungen zu beschäftigen, so der Direktor des LWL, Dr. Georg Lunemann. "Das hat unsere Landschaftsversammlung beschlossen: Wir wollen zehn Prozent der Menschen mit Behinderung in den Werkstätten für behinderte Menschen in Westfalen-Lippe bis 2030 möglichst in den ersten Arbeitsmarkt vermitteln. Wir wollen als LWL mit gutem Beispiel vorangehen und unsere eigene Schwerbehindertenquote auf zehn Prozent hochschrauben, doppelt so viel wie vorgeschrieben."
Betriebe, die - gemessen an ihrer Mitarbeitendenzahl - zu wenige schwerbehinderte Menschen beschäftigen und damit die sogenannte Schwerbehindertenquote von fünf Prozent unterschreiten, zahlen deswegen eine Ausgleichsabgabe an den LWL. Aus diesen Mitteln investierte der LWL im vergangenen Jahr rund 1,9 Millionen Euro (2023: 2 Millionen Euro) im Hochsauerlandkreis, um Menschen mit Behinderung ins Arbeitsleben zu integrieren, ihren Arbeitsplatz den eigenen Bedürfnissen entsprechend anzupassen oder zu erhalten.
Leben in den eigenen vier Wänden:
Ein Teil des selbstbestimmten Lebens ist zudem das Wohnen in den eigenen vier Wänden: Der LWL fördert das betreute Wohnen als Alternative zum stationären Leben in besonderen Wohnformen (früher: Wohnheim). Im vergangenen Jahr unterstützte der Kommunalverband 1.227 (2023: 1.149) Menschen im Hochsauerlandkreis dabei, alleine oder mit anderen in der eigenen Wohnung leben zu können.
Inklusion
Inklusion wird beim LWL schon von klein auf gefördert: Damit 529 (2023: 485) behinderte Kinder zusammen mit Kindern ohne Behinderung eine Regel-Kindertageseinrichtung im Hochsauerlandkreis besuchen konnten, zahlte der Landschaftsverband 2024 rund 4,6 Millionen Euro (2023: 3,9 Millionen Euro). Insgesamt besuchten im vergangenen Jahr 339 (2023: 324) Kinder mit Behinderung aus dem Hochsauerlandkreis eine Förderschule des LWL.
Der Hochsauerlandkreis ist Mitglied im LWL
Der Hochsauerlandkreis ist Mitglied im Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL). Obwohl er einen hohen Mitgliedsbetrag zahlt, reicht das Geld nicht annährend aus, um alle Kosten zu decken. Nach der Rechnung des Landschaftsverbandes hat der LWL im Jahr 2024 rund 216,2 Millionen Euro im Hochsauerlandkreis ausgegeben.Der Hochsauerlandkreis als LWL-Mitglied zahlte im selben Jahr einen Mitgliedsbeitrag von rund 90,3 Millionen Euro (2023: 81,2 Millionen Euro) an den Kommunalverband. Die Differenz zwischen Ausgaben und Einnahmen stammt im Wesentlichen aus zusätzlichen Bundes- und Landesmitteln, die der LWL verwaltet. In der LWL-Landschaftsversammlung ist der Hochsauerlandkreis durch die Abgeordneten Wolfgang Diekmann (CDU), Werner Wolff (CDU), Raimund Hoffmann (SPD) und Martina Müller (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) vertreten.