Sauerland: Landwirte sind wegen Wolf in Sorge

Mit Plakaten wollen Sauerländer Landwirte auf den Wolf aufmerksam machen. Über 100 Plakate sollen im gesamten Hochsauerlandkreis aufgehängt werden.

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Vor allem mögliche Wolfsrisse in der Zukunft machen den Landwirten bei uns Sorgen. Wenn ein Wolf auffällig sei und sich der Weide nähert, müsse er auch geschossen werden dürfen, so Christian Otto vom Landwirtschaftlichen Kreisverband Hochsauerland. Auf europäischer Ebene gehört der Wolf zu den streng geschützten Tierarten. Um ein Tier also ohne weiteres schießen zu können, müsste das EU-Recht gelockert werden. Das fordern die Landwirte jetzt auch und versuchen mit der Plakataktion, auch die Politik auf das Thema aufmerksam zu machen. "Wenn sich nichts tut, sind Weidehaltung und Landwirtschaft gefährdet", so Christian Otto. Auch Weidezäune seien dabei keine ausreichende Schutzmaßnahme, so die Landwirte.

Jäger unterstützen Vorschlag

Bei ihren Forderungen bekommen die Sauerländer Landwirte auch Unterstützung von den Jägern. Auch die Präsidentin des Landesjagdverbands NRW, Nicole Heitzig aus Brilon glaubt nicht, dass Zäune Wölfe fernhalten. Sie würden sie unterbuddeln oder darüber springen, wenn sie potenzielle Beute wittern. Zudem würden eingezäunte Bereiche Wildtiere in ihrem Wanderverhalten stören und ihnen mögliche Flächen zum Äsen nehmen. Heitzig hält deswegen eine bedarfsgerechte Bejagung des Wolfes für sinnvoll. Ziel sollte nicht sein, den Wolf auszurotten, sondern das Zusammenleben mit ihm zu ermöglichen, ohne dass sich Menschen in ihrer Existenz bedroht fühlen müssen.

Aktuelle Bilanz der Wolfsrisse im HSK

Im Hochsauerlandkreis gab es im letzten Jahr neun Verdachtsfälle auf einen möglichen Wolfsriss an Weidetieren. Meistens stellte sich der Erstverdacht aber als falsch heraus. Teilweise konnte keine DNA-Probe entnommen werden. In anderen Fällen wurde durch die DNA-Probe klar, dass ein Rotfuchs oder ein Hund das Tier getötet hat. Bei einem Fall Ende September in Hallenberg konnte aber durch die DNA-Probe ein Wolfsriss bestätigt werden. Ein Lamm kam hierbei ums Leben. Auch in Medebach wurde Anfang März ein Wolf gesichtet, dort wurden aber keine Nutztiere getötet.

Auch bei unseren Nachbarn im Märkischen Kreis war in der Vergangenheit ein Wolf aktiv. Anfang August fiel ein Rind in Meinerzhagen einem Wolf zum Opfer. Der Wolf war bereits katalogisiert und stammte aus dem Ebbegebirge in der Nähe von Meinerzhagen.

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