Sauerland: Konditor-Azubis in Lissabon
Veröffentlicht: Donnerstag, 22.05.2025 04:00
Schülerinnen des Berufskollegs am Eichholz in arnsberg haben sich fachlich und interkulturell weitergebildet.

Zwei Wochen lang hatten die Azubis die Möglichkeit, wertvolle berufliche und kulturelle Erfahrungen in Lissabon zu sammeln – mit beeindruckenden Stationen im Schul- und Hotelumfeld, wie es vom Berufskolleg am Eichholz heißt. Die Auszubildenden unterstützten die Catering-Versorgung, für die die Partnerschule Escola Profissional de Hotelaria e Turismo de Lisboa (EPHTL) verantwortlich war. Der Austausch fand im Rahmen des EU-Programms Erasmus+ statt.
Ganz andere Ausbildungsbedingungen
“Besonders eindrucksvoll war bei der Teilnahme am Jahreskongress des portugiesischen Hotel- und Gastronomieverbandes ADHP wie chaotisch das Vorhaben aus unserer Sicht vorbereitet worden ist” berichten die Azubis. Das Ergebnis habe sich trotzdem sehen lassen. “Die Südländer sind da eben entspannter als wir und haben sich trotz der Ausnahmesituation immer gut gegenseitig unterstützt”, resümiert Auszubildende Sofia Metz. “Der Unterschied liegt vor allem darin, dass wir in Deutschland es gewohnt sind, die Ausbildung im laufenden Betrieb zu machen und unseren Beitrag zur Produktion zu leisten”, erläutert die angehende Konditorin Michelle Ney. In Portugal findet die Ausbildung bis auf einzelne Praxisphasen hingegen in der Schule statt. Die Bedingungen seien daher ganz anders als in einem Betrieb. “Wir müssen viel schneller Verantwortung und Selbstständigkeit zeigen.”
Zehnjährige Partnerschaft
Seit rund zehn Jahren besteht der Kontakt zwischen dem Berufskolleg am Eichholz und der EPHTL bereits, bisher im Rahmen anderer Erasmus+-Projekte wie „Happy Schools“ und „Following the Footprints of the Emperors“. Dieser zweiwöchige Aufenthalt diente der fachlichen Kompetenzerweiterung im Bereich Pâtisserie, der praxisnahen Auseinandersetzung mit gastronomischen Arbeitsabläufen in Hotellerie und Catering sowie der Förderung interkultureller Kompetenzen und wird von den Organisatoren als voller Erfolg für alle Beteiligten gewertet. Erstmals wurde ein Projekt speziell für Auszubildende im Konditorenhandwerk umgesetzt, so Florian Rönick, der am BKaE die Erasmus+-Austausche organisiert. “Ziel ist es, diesen Austausch zu verstetigen und künftig auch portugiesische Schülerinnen und Schüler an die heimische Berufsschule und in Betriebe vor Ort einzuladen,” ergänzt Stefanie Rickfelder, die die Schülerinnen in den ersten drei Tagen in Lissabon begleitete.