Sauerland: Kinder- und Jugendliche dürfen mitbestimmen

Im Hochsauerlandkreis gibt es viele Beispiele für die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an geplanten Projekten.

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Kinder- und Jugendliche sind unsere Zukunft- im Sauerland werden sie auch immer häufiger nach ihren dazu Ideen gefragt.. Brilon hat schon seit über 20 Jahren ein Jugendparlament. So sind junge Leute in allen Ausschüssen dabei. In Brilon und Marsberg konnten Jugendliche mitbestimmen, wie die neuen Schulhöfe gestaltet werden sollen. Die Stadt Brilon wollte von den Schülern des Schulzentrums wissen, wie ihre Traumschule aussehen soll. Auch bei der Gestaltung von Spielplätzen und Bikeparks werden Kinder und Jugendliche nach ihrer Meinung gefragt.

U.a. ist die Meinung von Kindern und Jugendlichen hier gefragt:

Arnsberg

Das Familienbüro der Stadt Arnsberg organisiert mit seiner Haltestelle und den Streetworkerinnen – oft in Zusammenarbeit mit den örtlichen Jugendeinrichtungen – zahlreiche Beteiligungsformate für Kinder und Jugendliche. Grundsätzlich sind die Jugendtreffs und -einrichtungen in Arnsberg sehr aktiv auf diesem Gebiet.

  • Projektbezogene Beteiligungsformate: Filmprojekte zu Themen mit Stadtbezug, U18-Bundestagswahl (Einrichtung & Registrierung Wahllokal über Familienbüro), Kinderparlament Moosfelde, aktive Einbeziehung in städtische Veranstaltungsformate wie z.B. Schlabberkappes (Sensibilisierung für das Thema Nachhaltigkeit), Neugestaltung von Spielflächen und Spielplätzen in Form von Vor-Ort-Treffen (Ideen und Wünsche fließen in Planung mit ein)
  • Offene Beteiligungsformate: Müllsammelaktionen, Aktion zu den Stolpersteinen im Rahmen der interkulturellen Woche, Rampenbau aus Legosteinen mit dem KiJu, demnächst auch laufend Beteiligungen im Stadtlabor
  • Digitale Beteiligungsformate z.B. über beteiligung.arnsberg.de (in der Vergangenheit u.a. zur Gestaltung des Soleparks in Hüsten) oder über #mischdichein (Beteiligung über Padlet bei den Streetworkerinnen), Umfragen über Social Media zu verschiedensten Themen
  • Beteiligung in Schulen: Interessen der Schüler+innen können über Klassensprecher*innen und die Einrichtung von Klassenkonferenzen eingebracht werden, außerdem erfolgt immer öfter eine Beteiligung über die Schulorganisation durch Sitze in Fachschafts- und Lehrerkonferenzen sowie in der Schulkonferenz
  • Beteiligung in Jugendverbänden und Jugendringen: Zusammenarbeit des Familienbüros mit dem Stadtjugendring, worüber verschiedene Projekte realisiert werden; grundsätzlich können sich Jugendliche in Jugendverbänden organisieren und selbstbestimmt ihren jeweiligen Interessen nachgehen


Bestwig

Die Gemeinde Bestwig beteiligt sich aktuell an dem Jugendprojekt „Youth & Arts“, das Kindern und Jugendlichen dabei helfen soll, sich zu kreativen und souveränen Mitgliedern einer gerechten und zukunftsfähigen Gesellschaft entfalten zu können. Mit dem „Heimatpreis Bestwig“ werden zudem Ehrenamtliche ausgezeichnet, die sich in der Gemeinde Bestwig engagieren – zuletzt erhielten die „Naturranger Bestwig“ einen Preis über 1.500 Euro.

Brilon

  • Seit 2001 hat Brilon ein Jugendparlament. Das Jugendparlament ist im Ausschuss für Jugend und Familie, im Schul- und Sportausschuss, im Ausschuss für Forst, Umwelt und Landwirtschaft und im Strukturausschuss mit beratenden Mitgliedern vertreten. Auch im Arbeitskreis Nachhaltiges Brilon wirken die Jugendparlamentarier mit.
  • Beteiligungsprozess Schulzentrum der Zukunft, dort durften die Briloner Schüler und Schülerinnen von Anfang an dabei sein. Mit einem sechsmonatigen Beteiligungsprozess zum Umbau des Schulzentrums an der Jakobuslinde gab die Stadt Brilon allen die Chance ihre Wünsche anzumelden und Impulse und Anregungen zum größten städtischen Schulbauprojekt der letzten Jahrzehnte zu geben. Insbesondere wurden in diesem Prozess die Schüler*innen . Es wurden Schülerworkshops durchgeführt, in denen die „Traumschule“ als Modell gebaut wurde. Auf Wünschepostkarten konnten die Schüler+innen ihre „Traum-Gedanken“ mitteilen, heißt es von der Stadt Brilon. Der Abschlussbericht über den Beteiligungsprozess wurde den Architekten für das neue Schulzentrum übergeben. Mittlerweile haben die Bauarbeiten begonnen.


Marsberg

Beispiele aus der Stadt Marsberg für Projekte, bei denen Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene und Familien in’s Boot geholt wurden:

  • Planung und Bau einer Skateranlage
  • Planung eines kleinen Bike-Parks
  • Planung und Umsetzung der Umgestaltung der Schulhöfe der Grundschulen
  • Planung zur Umgestaltung eines Schulhofs der Sekundarschule
  • Namensgebung der Sekundarschule
  • Planung und Bau der Bürgerwiese (hier kam das Engagement und die Idee allerdings aus der Bürgerschaft und wurde von dieser getragen. Die Stadt hat aber unterstützend mitgewirkt.)

Meschede

Beispiele von der Beteiligung von Kindern und jungen Leuten:

  • Wettbewerb „Machen!“: Dieser Wettbewerb gibt jungen Menschen die Möglichkeit, Projekte und Ideen für Meschede zu entwickeln. Wegen der Corona-Pandemie konnte der Wettbewerb allerdings nicht wie gewohnt laufen.
  • Auch bei den Planungen für den Erlebnisspielplatz, der am Hennesee in der Berghauser Bucht entstehen soll, waren junge Menschen und Familien dazu aufgerufen, ihre Ideen einzubringen.
  • Auch die „Mescheder Stadtgespräche“ stehen allen jungen Leuten offen. Das ist ein Forum, in dem Ehrenamtliche sich in das öffentliche Leben der Stadt Meschede einbringen.

Olsberg

Die Stadt Olsberg will Konzepte entwickeln, um Kinder und Jugendliche stärker an der Weiterentwicklung der Stadt zu beteiligen. "Wenn Kinder und Jugendliche bei Entscheidungen mitreden und mitgestalten ist das ein wesentlicher Beitrag zur Stärkung von demokratischen Strukturen", hatte der Olsberger Bürgermeister Wolfgang Fischer gesagt. Es hat aber auch schon Aktionen zur Beteiligung von Kindern und Jugendlich gegeben:

  • In einer Online-Umfrage hat die Stadt Olsberg jungen Menschen zwischen 12 und 18 Jahren selbst das Wort gegeben. In der Online-Umfrage sollten sie ihre Einschätzungen zu den Freizeitangeboten in Olsberg deutlich machen - vor allem aber die Wünsche und Anregungen äußern.
  • Bikepark in Olsberg: Bei zwei Terminen konnten junge Leute vorschlagen, wie der geplante Park aussehen soll

Winterberg

  • Weiterentwicklungen an den städtischen Spielplätzen werden zum Beispiel mit den Eltern und deren Kindern abgestimmt.
  • Es gibt regelmäßige Gespräche mit den Schülervertretungen der Sekundarschule Medebach Winterberg, Standort Winterberg, sowie des Geschwister-Scholl-Gymnasiums. Für das zweite Halbjahr ist zudem ein Klimagipfel an den Schulen im Stadtgebiet geplant.
  • Im letzten Jahr hat ein Runder Tisch zum Thema Jugendkultur und -arbeit in Winterberg stattgefunden, aus welchem die Stadt viele Erkenntnisse im Hinblick auf die Wünsche der Jugendlichen gewinnen konnten. Jetzt gelte es, die Ergebnisse aufzuarbeiten, weiterzuentwickeln und umzusetzen, heißt es von der Stadt Winterberg.
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