Sauerland: Kein Standort für Rettungshubschrauber

Am Flugplatz Meschede-Schüren wird kein Rettungshubschauber stationiert

© DRF Luftrettung

Flugrettung vom Flugplatz Meschede-Schüren aus - dieses Projekt ist gescheitert. Die Bezirksregierung Düsseldort hat es abgelehnt die Genehmigung für einen Intensivhubschrauber über das Jahresende hinaus zu verlängern. Verschiedene Kreise in Westfalen und Krankenkassen sehen im Hochsauerlandkreis keinen Bedarf für einen Rettungshubschrauber. "Wir nehmen das mit großem Bedeauern und tiefer Enttäuschung zur Kenntnis, sagt Dr. Marcel Kaiser, Geschäftsführer des Rettungsdienstes Hagelstein in Arnsberg und des Instituts für Notfallmedizin (INM) an der Universität Witten-Herdecke. Seit rund 10 Jahren versucht der Verein für Luftrettung einen Rettungshubschrauber in Meschede-Schüren zu stationieren, um die Versorgungssicherheit zu verbessern.

Komplizierter Genehmigungsprozess

Erst vor zwei Jahren gelang es dem Team der Luftrettung Sauerland in Zusammenarbeit mit der Firma AirLloyd aus Bonn-Hangelar und den heimischen Unternehmen Rettungsdienst Hagelstein und dem Institut für Notfallmedizin (INM) das Projekt in eine Umsetzungsphase zu bringen. Dabei sollte die Firma. AirLloyd das Fluggerät und die Piloten stellen und die Unternehmen Hagelstein Rettungsdienst die Notfallsanitäter sowie das Institut für Notfallmediziner die Notärzte in das Projekt einbringen. Damals wurde eine Genehmigung am Standort Meschede-Schüren zur Inbetriebnahme eines Intensiv-Transporthubschraubers(ITH) durch die Bezirksregierung Düsseldorf ausgesprochen und ein Vertrag zur Finanzierung mit der Arbeitsgemeinschaft der Krankenkassen geschlossen. Seitdem versucht das Projektteam den Hubschrauber in die Luft zu bringen. Allerdings scheiterte die Umsetzung bisher an den hohen regulatorischen und bürokratischen Anforderungen der Luftrettung. Die letzten Genehmigungen zur Inbetriebnahme sind trotz des positiven Bescheids vor zwei Jahren nicht final erfolgt. „Alle Projektbeteiligten hatten sich eine schnellere Umsetzung gewünscht und vorgenommen. Allerdings ist dieser Umsetzungsprozess einer der kompliziertesten Genehmigungsprozesse, die es in unserem Land gibt. Außerdem kommt die Etablierung eines neuen ITH in das vorhandene System nicht besonders häufig vor. Von unserer Seite kann ich sagen, dass wir alles menschenmögliche getan haben, um den ITH so schnell wie möglich an den Start zu bringen. Es haben bereits Testflüge und Trainings in Schüren stattgefunden, der Standort Meschede-Schüren wurde umgebaut und erhebliches Personal wurde eingestellt. In Summe haben wir einen hohen sechsstelligen Betrag in das Projekt investiert.“ so Dr. Marcel Kaiser weiter.

Viele Argumente für einen Rettungshubschauber im Sauerland

"Wir werden die Rechtsmittel nun genau prüfen. Es gibt zahlreiche Argumente für dieses Rettungsmittel in Schüren, wie die nicht ausreichende Abdeckung der Luftrettung für das Sauerland, die teils schwierige Wetterlage für andere Rettungshubschrauber außerhalb der Region oder die sich verändernde Krankenhauslandschaft und die damit verbundenen neuen Transportnotwendigkeiten. Wir werden nicht aufgeben an dieses Projekt zu glauben und für eine Umsetzung an allen erdenklichen Stellen zu werben.“ so Dr. Kaiser.

Enttäuschung im Team.

„Wir möchten uns an dieser Stelle herzlich für die große Unterstützung und das Engagement insbesondere des Hochsauerlandkreises, der heimischen Bundestags- und Landtagsabgeordneten sowie den zahlreichen Unternehmen und Organisationen, die dieses Projekt von Anfang an unterstützen haben, bedanken. Der größte Dank gilt allerdings unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die alles gegeben haben, um dieses Herzensprojekt erfolgreich in die Luft zu bringen. Die Enttäuschung ist im Team natürlich am größten".

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