Sauerland: katholische Pilger beim Papst in Rom
Veröffentlicht: Montag, 04.08.2025 11:19
Christian Schrichten aus Sundern hat gestern eine Fürbitte vor einer Million Menschen in Rom gelesen

Zusammen mit dem Papst auf der ganz großen Bühne stehen. Vor einer Million Menschen. Das durfte jetzt Christian Schrichten aus Sundern. Er hat die deutschsprachige Fürbitte bei der Abschlussmesse des Jubiläums der Jugend während des Heiligen Jahres am Sonntagmorgen in Rom vorgelesen. Schrichten war zusammen mit 50 Pilgerinnen und Pilgern aus dem Erzbistum Paderborn für eine Woche in Rom. Sie sind durch die Heilige Pforte gepilgert, haben mit Christen aus 146 Nationen in der Stadt gefeiert, im Glauben dazugelernt und gebeichtet. Aus dem Hochsauerlandkreis waren Pilgerinnen und Pilger aus Arnsberg, Brilon, Marsberg, Meschede und Sundern dabei
Der Papst aus nächster Nähe
Zum Abschluss sind sie am Samstag mit einer Million jungen Menschen zum Feld Tor Vergata gepilgert, um mit Papst Leo XIV. abends still zu werden und zu beten, unter freiem Himmel zu übernachten und am nächsten Morgen die Heilige Messe zu feiern.
Am Sonntagmorgen ist es dann so weit. Schrichten steht um 5 Uhr morgens auf, um von seinem Schlafplatz zur Bühne zu gehen.
Die meisten Pilger sehen den Papst nur über den Bildschirm. Christian Schrichten sieht ihn aus nächster Nähe. Er sitzt direkt hinter den Kardinälen. Als die Fürbitten anstehen, ist er einer von fünf jungen Menschen, die aufstehen und an den Ambo treten dürfen. „Ich war super nervös, habe gemerkt, wie ich innerlich zittere“, sagt er. Als er dann an der Reihe ist, spricht er die ersten Worte – er hört, wie seine Stimme über die Boxen übertragen wird und widerhallt. „Das war total verrückt. Danach war ich wie elektrisiert“, sagt Schrichten. „Wann redet man schon mal und eine Million Menschen hören zu?“
Für Christian Schrichten ist es ein Privileg, das erlebt zu haben. Die anderen Pilger der Gruppe aus dem Erzbistum Paderborn freuen sich für ihn mit – filmen den Bildschirm, auf dem er zu sehen ist Ein Zeichen, wie stark die Gruppe während der Pilgerreise zusammengewachsen ist – untereinander und mit allen Pilgern weltweit.
Glaube bringt junge Menschen zusammen
Diözesanjugendpfarrer Tobias Hasselmeyer sagt: „Bei der Jubiläumsmesse konnten wir sehen, wie unser Glaube über eine Million junger Menschen in Bewegung und zusammenbringt. Der Papst lädt uns ein und dann kommen wir aus allen Winkeln der Welt nach Rom. Ein wogendes Meer betender und singender Menschen mit all den bunten Nationalflaggen. Das war bombastisch!“
Hasselmeyers Highlight der Romwallfahrt war aber nicht unbedingt eine besondere Veranstaltung, sondern die Gruppe selbst. Er sagt: „Wir hatten so oft eine richtig tiefe Atmosphäre, haben von Tag zu Tag harmonischer gesungen und konnten auch minutenlang in Stille beisammen sein. Das beeindruckt mich und macht mich richtig glücklich, weil ich merke: Wir sind in diesen Tagen einen geistlichen Weg gegangen und waren sensibel füreinander und für die Gegenwart des Herrn.“