Sauerland: Karriereende Skispringer Stephan Leyhe

Stephan Leyhe: Der Skisprung-Star aus Willingen verabschiedet sich


© Ski-club Willingen, Jan Simon Schäfer

Stephan Leyhe, der sympathische Skispringer aus Willingen-Schwalefeld, beendet seine beeindruckende Karriere. Er bleibt dem Ski-Club Willingen treu. Obwohl Stephan Leyhe aufgrund fehlender Trainingsmöglichkeiten in der Heimat direkt nach dem Abitur an der Uplandschule als Eliteschule des Sports nach Hinterzarten in den Schwarzwald umzog, um dort optimale Bedingungen für die erfolgreiche Laufbahn nutzen zu können, war ein Wechsel zu einem anderen Wintersportverein nie ein Thema. „Der Ski-Club Willingen ist und bleibt meine sportliche Heimat, ich habe hier vielen Menschen sehr viel zu verdanken“, bringt der trotz des Abhebens auf den Schanzen dieser Welt stets bodenständige Sportsoldat seine starke Verbundenheit zum SCW zum Ausdruck.

Nach seiner aktiven Karriere wird Stephan Leyhe ins Upland zurückkehren und ein Architekturstudium beginnen. Der Ski-Club-Präsident Jürgen Hensel würdigte Leyhes Leistungen und wünscht ihm alles Gute für die Zukunft.

Sportliche Erfolge

Mit viel Wehmut blickt Stephan Leyhe dankbar auf eine tolle sportliche Zeit zurück, die mit dem insgesamt 240. Weltcup-Start im finnischen Lahti am 22. März 2025 abgeschlossen wurde.

Viele sportliche Erfolge hat er in all den Jahren erreicht und galt in Reihen der deutschen Skisprung-Nationalmannschaft unter den Bundestrainern Werner Schuster und Stefan Horngacher immer als zuverlässiger Starter im Team. Belohnt wurde diese Verlässlichkeit mit den Olympia- und WM-Nominierungen, von denen Stephan Leyhe in aller Regel nie mit leeren Händen heim kam. 

So wurden bei den verschiedenen Empfängen zu Ehren des erfolgreichen Ski-Club-Sportlers in der Festhalle in seinem Heimatort Schwalefeld die errungenen Medaillen gebührend gefeiert.

Diese Triumphe waren die Fortsetzung der Silbermedaillen mit der Mannschaft, die Stephan bereits 2010 und 2011 bei der Junioren-Weltmeisterschaft in Hinterzarten und Otepää im Nachwuchsteam des Deutschen Skiverbandes (DSV) errungen hatte. Über zahlreiche Starts bei den Continentalcup des Internationalen Skiverbandes (FIS) mit etlichen guten Platzierungen und dem Sieg im norwegischen Rena im Jahr 2014 rückte der junge Stephan Leyhe in den Fokus und empfahl sich für höhere Aufgaben im Weltcup.

Die kamen dann schnell auf ihn zu, fast jedes Jahr nahm Stephan Leyhe neben den regelmäßigen Starts im Weltcup an Großereignissen teil. 2016 holte er bei der Skiflug-WM am Kulm in Bad Mitterndorf gemeinsam mit Severin Freund, Richard Freitag und Andreas Wellinger Silber im Team. 2018 nahm der Upländer zum ersten Mal an Olympischen Winterspielen teil. Im südkoreanischen Pyeongchang gab es wieder im Team die Silbermedaille gemeinsam mit den langjährigen Weggefährten Karl Geiger, Richard Freitag und Andreas Wellinger. Auch das Jahr 2019 war von Erfolg gekrönt. Denn mit dem Team-Weltmeistertitel und der Goldmedaille kehrte Stephan Leyhe mit seinen Kameraden Karl Geiger, Richard Freitag und Markus Eisenbichler von der WM in Innsbruck zurück. Ganz sicher ein fantastisches Highlight. Auf der Normalschanze in Seefeld reichte es zu einem guten 6. Platz im Einzel. Zudem feierte er mit Platz 3 und damit dem Podium in der Gesamtwertung der Vierschanzentournee seine beste Platzierung bei diesem seit Jahrzehnten wichtigsten Event im Skisprung-Weltcup. 

Sieg beim Heim-Weltcup auf der Mühlenkopfschanze in Willingen

Das von den sportlich Leistungen wahrscheinlich beste Jahr des SCW-Vorzeigespringers war 2020. Der Tag, der in die Weltcup-Geschichte der mittlerweile 30jährigen Tradition des Kult-Weltcups auf der Willinger Mühlenkopfschanze einging, ist der 8. Februar 2020. Stephan präsentierte sich in der Form seines Lebens und gewann auf seiner Hausschanze vor ausverkauftem Stadion mit 23.500 begeistern Fans zunächst souverän die Qualifikation. Diese Leistung zeigte der damals 28-Jährige auch im Einzel-Weltcup und setzte sich mit zwei makellosen Sprüngen auf der größten Großschanze der Welt an die Spitze noch vor dem polnischen „Skisprung-König“ Kamil Stoch.

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