Sauerland: Kampagne zum Drogenkonsum von Jugendlichen

Die Initiative fragEltern macht heute Station in Neheim. Sie will Eltern von Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die illegale Drogen konsumieren, Hilfen aufzeigen.

Drogenkonsum kommt in den besten Familien vor: Jeder zehnte zwischen 12 und 17 Jahren hat schon einmal illegale Drogen genommen. So steht es im Forschungsbericht der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung 2020. Bei den jungen Erwachsenen ist es die Hälfte. Die landesweite Initiative fragEltern will betroffene Eltern unterstützen. In Neheim bietet das Kampagnenteam heute Eltern von jungen Drogenkonsumenten Information und Hilfe an. Mit dabei sind die Beratungsstelle Wendepunkt der Stadt Arnsberg, die Fachstelle Suchtprävention des Familienbüros der Stadt Arnsberg und die Selbsthilfekontaktstelle für den Hochsauerlandkreis AKI.S. In der Suchthilfe sei das Erleben der Eltern bisher kaum in den Blick genommen worden, so die Initiative.

Das ist heute geplant:

Mit einem Info-Stand wird das Kampagnen-Team der Initiative fragEltern von der Arbeitsgemeinschaft der Rheinisch-Westfälischen Elternkreise Drogengefährdeter und Abhängiger Menschen e.V. (ARWED) zunächst in der Fußgängerzone in Neheim von 11 bis 14 Uhr für das Thema sensibilisieren. Am selben Tag sind betroffene Eltern und Interessierte eingeladen, von 18.30 bis 20 Uhr im Bürgerzentrum Bahnhof Arnsberg, Clemens-August-Straße 116, an einer Lesung teilzunehmen zum Thema „Der Drogenkonsum unserer Kinder: Was Eltern erleben, wie sie handeln, was ihnen hilft“. Mit dabei sind an dem Abend auch Betroffenenvertreter:innen und Vertreter:innen aus der Suchthilfe Arnsberg, die in einer anschließenden Podiumsdiskussion ins Gespräch gehen. Gemeinsam soll überlegt werden, wie eine gute Unterstützung für das gesamte Familiensystem gestaltet werden kann. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich.

Initiative "fragEltern"

Ende 2022 hat fragEltern – eine Initiative der ARWED – einen „Erfahrungsweitergeber“ herausgegeben. Betroffene Eltern der ARWED und ehemals Drogen Konsumierende der Christiane F. Foundation haben den Erfahrungsweitergeber gemeinsam entwickelt. Über Workshops sammelten, strukturierten und reflektierten sie den Erfahrungsschatz der Wege der Eltern und der ehemals Drogen Konsumierenden durch die Sucht. Im Erfahrungsweitergeber werden sie einander gegenübergestellt und bieten dadurch eine zusätzliche Quelle des Erkenntnisgewinns bzw. des gegenseitigen Verstehens. Nicht nur für Eltern soll das Manual eine Unterstützung sein, auch professionell in der Suchthilfe Tätige bekommen hier einen guten Überblick über das Erleben und den Unterstützungsbedarf der Eltern.

Ansprechpersonen: Thekla Hanke, ARWED e.V., Kampagnen-Team fragEltern, Kontakt: 0171 4140809,

Selbsthilfekontaktstelle für den Hochsauerlandkreis AKIS, Kontakt: selbsthilfe@arnsberg.de, Tel. 02932 201-2270

skyline