Sauerland: HSK-Kreistag stimmt über Haushalt ab

Kreistag diskutiert heute darüber, wo gespart werden kann.

© Radio Sauerland

Wegen eines Defizits von rund 30 Mio Euro ist die Haushaltslage des Hochsauerlandkreises dramatisch. Deshalb diskutiert der Kreistag heute auch darüber, wo gespart werden kann. Die Kreisverwaltung empfiehlt zum Beispiel, der Frauenberatungsstelle in Meschede nicht mehr Geld für weiteres Personal zu geben. Weil die Gewalt gegen Mädchen und Frauen zunimmt, sei auch der Beratungsbedarf größer, begründet die Frauenberatungsstelle ihren Antrag auf mehr Fördermittel. Der Kreistag stimmt auch darüber ab, ob das Kultur.Labor weiter finanziert wird.

Kultur.Labor

Seit 2021 bieten zwei Beschäftigte des Kreises kulturellen Vereinen und Museen professionelle Unterstützung. Das Kultur.Labor fördert Ehrenamt, Vernetzung und Innovation. Rund 400 kulturelle Vereine im Hochsauerlandkreis werden durch Netzwerktreffen, Workshops und individuelle Beratungen unterstützt. Themen wie Generationenwechsel, Nachwuchsgewinnung und Zukunftsausrichtung stehen im Fokus. Erfolgreiche Projekte wie Dorf AGs und Zukunftswerkstätten zeigen die Wirksamkeit der Maßnahmen. Vereine konnten durch die Nachwuchsgewinnungsberatung zahlreiche neue Mitglieder gewinnen, so die Kreisverwaltung. Ob das Projekt weitergeführt wird, darüber stimmt der Kreistag heute ab.

Frauenberatungsstelle braucht mehr Personal

Der Trägerverein Frauenzentrum Frauenzimmer e.V. hatte um eine Erhöhung der Mittel gebeten, um das Beratungspersonal aufzustocken und die Wartezeiten zu verkürzen. Die Frauenberatungsstelle Meschede, die sich auf allgemeine Frauenberatung und Hilfen nach sexualisierter Gewalt spezialisiert hat, sieht sich mit einem steigenden Beratungsbedarf konfrontiert. Die Wartezeiten für ein Beratungsgespräch betragen derzeit bis zu 12 Wochen. Eine Erhöhung der Förderung um 132.525,- € jährlich sollte die Einstellung von 1,69 zusätzlichen Vollzeitäquivalenten ermöglichen, um die Versorgung im südöstlichen Hochsauerlandkreis zu verbessern.

Obwohl die Arbeit der Frauenberatungsstellen im Hochsauerlandkreis geschätzt wird und seit Jahren gefördert wird, empfiehlt die Kreisverwaltung dem Kreistag, den Antrag auf mehr Fördermttel vor dem Hintergrund der dramatischen Haushaltssituation abzulehnen.

Weitere Meldungen

skyline