Sauerland: Handwerkskammer begrüßt Distanzunterricht

Weite Wege zur Berufsschule haben manchen Azubi von einer Ausbildung von einer Ausbildung im Handwerk abgeschreckt

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Azubis dürfen in Zukunft auch von zu Hause am Unterricht der Berufskollegs teilnehmen. Die Handwerkskammer Südwestfalen begrüßt diese Regelung. "Es ist ein Baustein, um die Arbeit für junge Leute im Handwerk attraktiver zu machen", sagt Fabian Bräutigam der stellvertretende Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer in Arnsberg. Vom Sauer- oder Siegerland drei Mal in der Woche zur Schule nach Hagen oder Dortmund zu fahren, schrecke viele ab. Besonders weiter Fahrten zur ihrer Schule müssen angehende Fleischer, Optiker, Lackierer und Fliesenleger zurücklegen.

Eine neue Ausbildungs- und Prüfungsordnung soll den Distanzunterricht an nordrhein-westfälischen Berufskollegs als reguläre Möglichkeit neben dem Präsenzunterricht verankern. Die neue Regelung erlaubt Unterricht an den Berufskollegs mit nur noch bis 60 Prozent Präsenzunterricht.

Berufskollegs im Hochsauerlandkreis sind gut aufgestellt

Nach der Erfahrung der Handwerkskammer sind die Berufskollegs im Hochsauerlandkreis im Hinblick auf Distanzunterricht gut aufgestellt. Sie hätten das nötige technische Equipment. Jetzt müsse die Lehrerschaft noch für die neue Aufgabe qualifiziert werden. Präsenz- und Digitalunterricht müssten miteinander verknüpft werden. Denkbar sei es auch mit Distanzunterricht dem Fehlen von Fachlehrern entgegenzuwirken. Fabian Bräutigam kann sich vorstellen, Klassen verschiedener Berufskollegs gemeinsam zu unterrichten.

An Sauerländer Berufskollegs wurden Azubis schon länger auch digital unterrichtet. Im Rahmen des landesweiten Schulversuchs „Die berufliche Bildung fit für die Zukunft machen – Berufskollegs regional weiterentwickeln“ absolvierten z.B. angehende Frisöre ihre schulische Ausbildung zum großen Teil digitalisiert.

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