Sauerland: Hälfte der Erwachsenen ist verheiratet

Mehr geschiedene Partnerschaften, weniger verheiratete Menschen. Im HSK lebt rund ein Viertel der Menschen als Single.

Heiraten
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In den vergangenen Jahrzehnten haben im Hochsauerlandkreis immer weniger Menschen geheiratet. Nach den aktuellsten verfügbaren Zahlen von IT.NRW waren 2022 54,8 Prozent der über 18-jährigen bei uns verheiratet. Den Spitzenwert hat die Stadt Sundern. Dort leben 58,4 Prozent in einer Ehe oder eingetragenen Lebensgemeinschaft. Den niedrigsten Anteil kreisweit hat die Stadt Winterberg mit 52,9 Prozent.

NRW-weit liegt der Anteil verheirateter Erwachsener zwischen 37,8 und 62,1 Prozent.

Scheidungen und Singles

Im Hochsauerlandkreis scheitern auch mehr Ehen als früher. Kreisweit waren 17.917 Erwachsene geschieden. Das sind etwas mehr als 8 Prozent.

Rund 27 Prozent der Erwachsenen leben als Singles. Die meisten Singles gibt es in Winterberg, Olsberg und Bestwig.

Zahlen aus NRW

Zum Zensusstichtag am 15. Mai 2022 lebten knapp 7,7 Millionen verheiratete Menschen in Nordrhein-Westfalen. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, war damit etwa jede zweite volljährige Person in NRW verheiratet (51,5 Prozent). Zum Vergleich: Zur Volkszählung 1970 belief sich der Anteil verheirateter Personen ab 18 Jahren noch auf mehr als zwei Drittel (70,2 Prozent).

Anteil geschiedener Menschen seit 1970 um mehr als das Vierfache gestiegen

Im Jahr 1970 lebten rund 273 000 Geschiedene in Nordrhein-Westfalen. 1987 betrug diese Anzahl schon über 642 000; 2022 waren es dann knapp 1,4 Millionen. Gemessen an der Bevölkerung ab 18 Jahren hat sich der Anteil Geschiedener damit von 2,2 Prozent im Jahr 1970 auf 9,3 Prozent im Jahr 2022 mehr als vervierfacht. Ebenfalls ist der Anteil lediger Erwachsener im selben Zeitraum in NRW von 16,2 Prozent auf 29,5 Prozent gestiegen.


Auf Ebene der Gemeinden zeigt sich, dass Erwachsene in Gemeinden mit niedrigerem Verstädterungsgrad überdurchschnittlich häufig verheiratet sind. So waren 2022 in NRW 57,3 Prozent der volljährigen Bevölkerung in Gemeinden mit einem niedrigen Verstädterungsgrad verheiratet. Demgegenüber waren Erwachsene in Kommunen mit einem hohen Verstädterungsgrad (wie beispielsweise in Großstädten im Ruhrgebiet, entlang des Rheins oder in den Universitätsstädten Aachen, Münster, Bielefeld und Paderborn) im Schnitt seltener verheiratet (47,9 Prozent). Die Spannweite reichte von Odenthal im Rheinisch-Bergischen Kreis mit 62,1 Prozent verheirateten Erwachsenen bis zur kreisfreien Stadt Aachen mit 37,8 Prozent volljährigen verheirateten Personen.

In städtischeren Gebieten leben prozentual mehr ledige Erwachsene als in ländlicheren

Spiegelbildlich verhielt sich der Anteil Geschiedener: So waren

7,8 Prozent der Erwachsenen in Gemeinden mit niedrigem Verstädterungsgrad zum Zensusstichtag 2022 geschieden. In dicht besiedelten Kommunen lag dieser Anteil dagegen bei 9,7 Prozent.

Ein ähnliches regionales Muster zeigt sich beim Anteil lediger Erwachsener in den NRW-Kommunen. Während in Gebieten mit hohem Verstädterungsgrad der Anteil lediger Erwachsenen bei gut einem Drittel lag (32,9 Prozent), war anteilig in gering besiedelten Gemeinden durchschnittlich nur etwa jede vierte volljährige Person ledig (25,2 Prozent).

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