Sauerland: Großes Interesse an Energieberatung

Solaranlagen sind im Hochsauerlandkreis mittlerweile Standard. Dürresommer und Flutkatastrophe haben das Interesse an erneuerbaren Energien gesteigert.

© Verbraucherzentrale NRW

Das Interesse an Energiesparmaßnahmen und am Heizen mit erneuerbaren Energien hat in den vergangenen Jahren im Sauerland stetig zugenommen. Das zeigt auch die Entwicklung des Energiestammtisches der Verbraucherzentrale Arnsberg. Im Jahr 1994 fand der erste Energiestammtisch Arnsberg statt. Am Wochenende ist beim Zukunftsfestival "Schlabberkappes" in Arnsberg vor großen Publikum die 250. Ausgabe des Energiestammtisches über die Bühne gegangen.

Solaranlagen in den 90er Jahren noch die Ausnahme

Carsten Peters ist Energieberater der Verbraucherzentrale Arnsberg. Er blickt auf die Anfänge des Energiestammtisches: "Anfangs waren Erneuerbare Energien das Hauptthema. Insbesondere Solarthermie (Wärme mit Kraft der Sonne), Windenergie, damals neue Gasbrennwerttechnik in der Heizung, Wechsel von Öl zu Gas. Aber auch der neu eingeführte Niedrigenergiehausstandard im Neubau wurde thematisiert. Damals waren noch viele Pioniere dabei, die zum Teil Solarthermische Anlagen selbst gebaut haben." 

Viele Fragen zu Wärmepumpen

"Heute liegen die Themenschwerpunkte des Energiestammtischs wieder im Bereich der erneuerbaren Energien, insbesondere Heizungstausch gegen Wärmepumpe oder Pellets und Photovoltaik (Solarstrom)", sagt Energieberater Carsten Peters. Das sind auch bei den Beratungen in der Verbraucherzentrale die am meisten nachgefragten Themen. Auch die wichtigen Themen Dämmung, Energieeinsparung, Förderung, gesetzliche Veränderungen und der Klimawandel mit seinen Folgen tauchen in der Themenliste auf.

Anfangs sind zu den Energiestammtischen rund 20 Menschen gekommen. Mittlerweile sind es bis zu 80. Deshalb musste der Energiestammtisch auch von der Kneipe in einen Raum der Volkshochschule Arnsberg-Sundern verlegt werden.

Extreme Wetterphänomene führen zu Umdenken

Der Klimawandel sei auch im HSK immer spürbarer. "Besonders nach den Dürresommern 2017, 2018 und dem anschließenden Fichtensterben war ein Umdenken zu verspüren. Desgleichen auch nach der Flutkatastrophe im Ahrtal. Aber auch die Energiekrise 2022 hat zu einem Umdenken weg von Gas und Öl, hin zu Erneuerbaren Alternativen geführt", so der Energieberater. Die häufigsten Fragen lauten: "Soll ich noch eine Gasheizung einbauen?" oder "Macht die Wärmepumpe mein Haus genauso warm wie die bisherige Gas/Öl-Heizung?"

Themen der Zukunft

Als Themen der Zukunft sieht Energieberater Peters die überwiegende Elektrifizierung der Heizung und der Mobilwelt. Dazu gehören die Anpassung des Stromnetzes und Einbindung von eigenen PV-Anlagen. Aber auch anstehende gesetzliche Anpassungen wie zum Beispiel die Europäische Gebäuderichtlinie werden thematisiert werden. Auch Klimaanpassung und Dämmung sind aktueller werdende Themen.  

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