Sauerland: Forderungen nach Großdemo
Veröffentlicht: Dienstag, 26.11.2024 15:50
Auch Sauerländer demonstrierten an den Düsseldorfer Rheinwiesen gegen Kürzungen im Sozialsystem.
Auch von der Arbeitsgemeinschaft Freie Wohlfahrtspflege Hochsauerland demonstrierten rund 300 Mitarbeitende am 13.11. in Düsseldorf gegen den geplanten Sozialabbau. Mit über 32.000 Menschen setzte die Freie Wohlfahrtspflege ein historisches Zeichen: Bei der wohl größten Demonstration dieser Art in der Landesgeschichte protestierten Mitarbeitende sozialer Einrichtungen in den Düsseldorfer Rheinwiesen, nur 500 Meter vom Landtag entfernt, Bei einem Arbeitsgespräch wurde jetzt auf die Protestveranstaltung zurückgeblickt und die Forderungen an die Politik ein weiteres Mal untermauert.
Forderungen der Freien Wohlfahrtspflege HSK an die Politik:
1. Rücknahme der Kürzungen im Sozialbereich:
Die geplanten Einsparungen von 83 Millionen Euro im Landeshaushalt müssen vollständig zurückgenommen werden, um den Erhalt sozialer Angebote und Dienste zu sichern.
2. Verlässliche Finanzierung sozialer Arbeit:
Soziale Einrichtungen und Dienste brauchen eine langfristig abgesicherte Finanzierung, die den steigenden Bedarfen und Kosten gerecht wird. Nur so können qualifizierte Angebote für Pflege, Integration, Familienhilfe und Armutsbekämpfung gewährleistet werden.
3. Stärkung der sozialen Beratungs- und Unterstützungsstrukturen:
Gerade in Krisenzeiten sind verlässliche Anlaufstellen unverzichtbar. Die Beratung und Begleitung von Menschen in Notlagen darf nicht durch Sparmaßnahmen gefährdet werden.
4. Investitionen in Fachkräfte und Infrastruktur:
Um die Arbeitsbedingungen zu verbessern und dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, sind zusätzliche Investitionen in die Aus- und Weiterbildung sowie in die Infrastruktur sozialer Dienste notwendig.
5. Priorisierung des sozialen Zusammenhalts:
Die Landesregierung muss den Erhalt und die Stärkung stabiler sozialer Sicherungssysteme als zentrale politische Aufgabe begreifen. Ein funktionierendes Sozialsystem ist essenziell für den gesellschaftlichen Frieden und die Demokratie.
6. Dialog auf Augenhöhe:
Die Politik muss die Expertise der Freien Wohlfahrtspflege stärker einbeziehen und mit den Trägern gemeinsam nach zukunftsfähigen Lösungen suchen, statt kurzfristige Sparmaßnahmen zu diktieren.
„Diese Forderungen sind keine Luxuswünsche, sondern essenzielle Maßnahmen, um die soziale Infrastruktur zu sichern und für die Menschen da zu sein, die uns am meisten brauchen“, betont Vorstand Heinz-Georg Eirund der Caritas Brilon. „Die Landesregierung steht in der Verantwortung, soziale Gerechtigkeit zu gewährleisten.“
Die Arbeitsgemeinschaft Freie Wohlfahrtspflege für das Hochsauerland
Zur Arbeitsgemeinschaft Freie Wohlfahrtspflege für das Hochsauerland gehören die AWO Hochsauerland-Soest, die drei Caritasverbände Arnsberg-Sundern, Brilon und Meschede, Diakonie Ruhr-Hellweg, die DRK Kreisverbände Brilon, Arnsberg und Meschede und der Paritätische Wohlfahrtsverband Hochsauerland. Die neun gemeinnützigen Wohlfahrtsverbände bieten gemeinsam das größte und tragfähigste Hilfsnetzwerk für die Menschen in Not im Hochsauerlandkreis an, und zwar von der Wiege bis zur Bahre. Die Angebote umfassen unter anderem existenzsichernde Hilfen, Beratung, Bildung, Erziehung, Mutter-Kind-Kuren, Pflege, Suchtkrankenhilfe, Schwangerschaftsberatung, Schuldnerberatung, Wohnungslosenhilfe, Insolvenzberatung, Rechtliche Betreuung, betreutes Wohnen sowie Teilhabe am Leben, Wohnen und Arbeiten für Menschen mit Behinderungen und Erkrankungen.