Sauerland: Feuchtes Wetter verhindert Getreideernte

Aktuell ist erst rund ein Viertel der Getreideernte im Hochsauerlandkreis eingebacht

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"Wir stehen jeden Morgen auf und sehen mit Sorge auf die dunklen Regenwolken. Wir brauchen dringend ein paar Tage trockenes Wetter, um unsere Ernte einzubringen". Das sagt Josef Drebs aus Marsberg-Meerhof. Er steht stellvertrend für viele Bauern, die im Hochsauerlandkreis Getreide anbauen. Das Getreide steht erntereif auf den Feldern und droht zu verderben, wenn nicht bald ein paar Tage gutes Wetter kommt. Kreisweit ist bisher nur ein Viertel der Ernte eingefahren.

Das Erntegut darf nicht mehr als 15 Prozent Feuchte haben. Sonst kann es der Mähdrescher nicht ernten und das Getreide sei nicht lagerfähig, so Josef Drebs. Auch mit technischen Mitteln sei das Getreide ab diesem Feuchtigkeitsgehalt nicht mehr zu trocknen.

Im Hochsauerlandkreis gibt es Getreidefelder überwiegend in Marsberg, Arnsberg, Meschede und Schmallenberg. Angebaut werden u.a. Weizen, Triticale(Kreuzung aus Weizen/Roggen) und Raps.

Viele Flächen im Hochsauerlandkreis sind Grünland. Die Gründlandbauern profieren in diesem Jahr wieder vom feuchten Wetter. Wie auch schon 2024 können sie genügend Grünschnitt für ihre Tiere ernten, so der landwirtschaftliche Kreisverband.

Verständnis für Erntearbeiten

Ein Großteil der Felder im Hochsauerlandkreis wird von Lohnunternehmen abgeerntet. Wenn das Wetter es zulässt, sind die Mähdrescher auch in den Nächten im Einsatz. Josef Drebs erntet selber und bittet um mehr Verständnis für die landwirtschaftlichen Arbeiten. Er habe selber erlebt, wie sich hinter seinem Mähdrescher ein Autoschlange gebildet hat und die Autos laut hupend hinter ihm hergefahren sind. Auch hätte es schon Beschwerden bei der Stadt Marsberg über nächtliches Mähen gegeben. Drebs wünscht sich mehr Rücksicht und ein gutes Miteinander von Landwirten und den anderen Bewohnern des Hochsauerlandkreises.

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