Sauerland: Energieversorgung selbst mitgestalten

Sauerländer Städte haben Ideen für die Energiewende

Sauerländer Städte wollen bei der Nutzung von erneuerbarer Energie die Bürger und heimische Unternehmen mit ins Boot holen. Heute befasst sich in Winterberg eine nichtöffentliche Ratssitzung mit dem Thema. Dabei geht es um die Vorstellung von möglichen Kooperationspartnern für die Projektierung, den Bau und Betrieb von Windenergieanlagen im Stadtgebiet Winterberg und eine Beschlussfassung über das weitere Vorgehen.

Sundern hat ENERGIE GmbH

Sundern hat die Stadt bereits einiges getan. Am 14.12.2023 hat der Rat der Stadt Sundern einstimmig die Gründung einer eigenen Sundern ENERGIE GmbH beschlossen, um künftig die regionale Stromversorgung aus Wind- und Solarenergie für Sundern sicher zu stellen. Die zu gründende Gesellschaft wird sich mit der Planung, dem Erwerb sowie mit dem Betrieb von Windkraft- und Photovoltaikanlagen und zugehöriger Infrastruktur u.a. auf kommunalen Flächen beschäftigen. Auch eine Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger sowie der heimischen Unternehmen ist dabei angedacht. Die Stadt hatte im Vorfeld ein „Konzept zur Windenergienutzung im Stadtgebiet Sundern“ entwickelt. Darin werden die Potenziale und Möglichkeiten der Windenergienutzung als Grundlage für politische Entscheidungen dargestellt. Das Konzept soll auch als Informationsquelle für die Bürgerinnen und Bürger dienen. Parallel wurde ein Informationsblog zum Thema Windenergie erstellt und demnächst auch wieder über die Seite der Stadt Sundern im Internet aufrufbar ist. Der Blog soll ständig aktualisiert werden.

Strombedarf mit erneuerbaren Energie decken

Zweck der ENERGIE GmbH ist die Sicherung der regionalen Versorgung durch Strom aus Wind- und Solarenergie. Ziele seien die Planung und Errichtung oder der Erwerb sowie der Betrieb, die Verpachtung und die Veräußerung von Windkraft- und Photovoltaikanlagen und zugehöriger Infrastruktur. Die Gesellschaft soll zunächst eine Genehmigung für die Errichtung und den Betrieb von Windenergieanlagen auf städtischen Waldflächen erwirken oder mit anderen Projektierern über den Bau bzw. Erwerb von bereits geplanten Windenergieanlagen auf diesen Flächen verhandeln. Auch eine Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern bzw. heimischen Unternehmen sei denkbar.

Neues Gesetz

Der NRW-Landtag hat ein “Bürger-Energiegesetz” erlassen. Es ist seit Ende 2023 in Kraft. Anwohner und Kommunen sollen finanziell an neuen Windanlagen in der Nachbarschaft beteiligt werden. Mit dem Bürgerenergiegesetz NRW wird die Rechtsgrundlage für die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger sowie der Standortgemeinden am wirtschaftlichen Ertrag von Windenergieanlagen geschaffen. Dadurch soll die Akzeptanz der Windenergie gesteigert und der Ausbau der Windenergie beschleunigt werden, heißt es vom Land.

"Zweck dieses Gesetzes ist es, durch die finanzielle Beteiligung von Bürgerinnen, Bürgern und Gemeinden an Bau und Betrieb von neuen Windenergieanlagen ein größtmögliches Maß an Akzeptanz und Teilhabe zu erreichen. Daher soll das Gesetz auch dazu beitragen, die regionale Wertschöpfung im Umfeld von Windenergieanlagen zu erhöhen, die Akteursvielfalt in der Energiewende zu steigern und die Erfolgschancen für Windenergieprojekte durch sinnvolle Kommunikations- und Beteiligungsprozesse unter Einbezug aller relevanten Anspruchsgruppen vor Ort zu verbessern." (Artikel 1 des Entwurfs)

Umfrage zur Windkraft

Eine Studie der FH in Meschede hatte erst kürzlich gezeigt, dass zu den wichtigsten Voraussetzungen bei der Akzeptanz von Windkraftanlagen zählt, dass Strom für Menschen in nahen Wohngebieten günstiger wird und Gemeinden Einnahmen aus der Windenergie zur Verbesserung der Lebensqualität vor Ort einsetzen.

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