Sauerland: Eiche - ein Baum mit Zukunft
Veröffentlicht: Montag, 01.09.2025 00:00
Am Zentrum für Wald und Holzwirtschaft in Arnsberg steht heute die Eiche im Mittelpunkt. Waldexperten diskutieren u.a. über die Rolle dieser Baumart beim Umbau des Waldes

In Arnsberg diskutieren Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis heute über die Chancen der Baumart Eiche. Beim Eichen-Kolloquium am Zentrum für Wald- und Holzwirtschaft geht es auch um die Bedeutung der Eiche für den Waldumbau vor dem Hintergrund des Klimawandels. Auf 13 Prozent der Waldflächen im Regierungsbezirk Arnsberg wachsen Eichen. Rund die Hälfte der Eichen sind zwischen 60 und 120 Jahre alt. Ein Drittel über 120 Jahre. Das langlebige, harte Eichenholz wird vielseitig genutzt. In Nordrhein-Westfalen nimmt die Eiche eine zentrale Rolle im naturnahen Waldumbau ein und gilt als ein Hoffnungsträger für klimaresiliente und strukturreiche Mischwälder, so Wald und Holz NRW.
Eiche kann Trockenheit gut wegstecken
Die Eiche ist ökologisch und wirtschaftlich einer der bedeutendsten Laubbäume Mitteleuropas. Als lichtliebende, tiefwurzelnde Baumart zeigt sie eine hohe Anpassungsfähigkeit an verschiedenen Standorten und ist besonders resistent gegenüber Trockenheit – eine Eigenschaft, die sie im Zuge des Klimawandels zu einem wertvollen Zukunftsbaum macht. Eine Baumart mit besonderen Eigenschaften; wie der Speicherung von Reservestoffen, der Bildung eines Johannistriebes nach Kahlfraß und aufgrund der Schwersamigkeit mit langsamer Verbreitungsdynamik. Ihre Pfahlwurzel erschließt auch tiefere Bodenschichten und somit auch tiefer gelegenere Wasserreservoirs. Ökologisch ist sie von großer Bedeutung: Über 1.000 Tierarten finden in und an der Eiche Lebensraum. Gleichzeitig ist sie jedoch durch abiotische und biotische Schadfaktoren wie langanhaltende Trockenheit, der Eichenfraßgesellschaft und dem Eichenprachtkäfer gefährdet.
Vorkommen der Eiche im Regierungsbezirk Arnsberg
Waldfläche:
Der Regierungsbezirk Arnsberg hat eine bestockte Waldfläche (d.h. ohne aktuelle Freiflächen) von beinahe 290.000 ha. Auf 37.760 ha, also ca. 13 % davon, wachsen Eichen. Neben der Fichte (104.240 ha / 36 %) und der Buche (60.900 ha / 21%) ist die Eiche damit die dritthäufigste Baumart in dem Gebiet. Seit der letzten Landeswaldinventur (2012) hat die Eichenfläche im Regierungsbezirk Arnsberg um 2.560 ha zugenommen.
Alter:
Der Anteil an jungen Eichen < 60 Jahre ist vergleichsweise gering (17 % / 6.476 ha), der Großteil der Eichen ist zwischen 60 und 120 Jahren alt (48 % / 18.091 ha). Im Vergleich zu anderen Baumarten gibt es aber auch einen nennenswerten Anteil alter Eichen >120 Jahre (35 % / 13.195 ha).
Holzvorrat:
In den Wäldern im Regierungsbezirk Arnsberg stehen ca. 76,9 Mio. m³ Holz. Davon entfallen ca. 11,9 Mio. m³, somit knapp 15 % des gesamten Holvorrats, auf die Baumart Eiche. Der durchschnittliche Holzvorrat, über alle Baumarten hinweg, liegt bei 265 m³/ha im Regierungsbezirk Arnsberg. Da in dem Gebiet überwiegend mittelalte bis alte Eichenbestände vorkommen liegt der durchschnittliche Holzvorrat der Eichenbestände mit 315 m³/ha hier deutlich drüber. Seit der letzten Landeswaldinventur (2012) hat der Eichenvorrat um insgesamt 1,3 Mio. m³ bzw. 15 m³/ha im Regierungsbezirk Arnsberg zugenommen.
Quelle: Wald und Holz NRW