Sauerland: Dorfgemeinschaftshäuser ersetzen Kneipe

Sauerländer Dorfgemeinschaften reagieren auf das Kneipensterben. Sie schaffen sich ihre eigenen Treffpunkte

© CDU-Sundern/Stefan Lange

In vielen Sauerländer Dörfern gibt es keine Kneipe mehr. Deshalb schaffen sich die Sauerländer ihre eigenen Treffpunkte. Das „alte“ Feuerwehrgerätehaus in Sundern-Meinkenbracht soll zu einem Dorfgemeinschaftshaus umfunktioniert werden. Das hat am Abend der Finanzausschuss des Stadtrates Sundern empfohlen. Auch die Dorfgemeinschaft in Brilon-Thülen stand plötzliche ohne Kneipe da.

In Sundern-Meinkenbracht wird das Gerätehaus zum Treffpunkt

Am Abend hat der Haupt- und Finanzausschuss einstimmig empfohlen, das bisherige Feuerwehrhaus für mindestens 15 Jahre dem Ortsring Meinkenbracht zu überlassen, teilt die CDU Sundern mit. „Wir freuen uns, dass der Ortsring Meinkenbracht und seine Initiative mit diesem Beschluss tatkräftige Unterstützung durch die Stadt Sundern erhält“, so die CDU-Fraktion. Nachdem die Feuerwehr in ihr neues, den heutigen technischen Standards entsprechenden Gerätehaus umgezogen ist, soll das dann „alte“ Gebäude zu einem Dorfgemeinschaftshaus umfunktioniert werden. „Der Ortsring und die Ortsvorsteherin haben uns ihr Vorhaben in einer Fraktionssitzung vor Ort vorgestellt und uns direkt überzeugt: die Überlassung des Gebäudes wird ganz konkret zu einer Stärkung der Dorfgemeinschaft beitragen“. Ziel sei es, dass Jung und Alt in Meinkenbracht ein gemeinsamer Ort der Begegnung zur Verfügung steht. An vergleichbarer öffentlicher Infrastruktur fehle es derzeit völlig im Dorf.

Bereits in den vergangenen Jahrzehnten hatte die Dorfgemeinschaft immer wieder in Eigenleistung Erweiterungen und Renovierungen am Gerätehaus vorgenommen. Das Gebäude ist damit also bereits eine Art Gemeinschaftshaus und soll es nun auch mit viel Eigenleistung der Meinkenbrachter und einer Förderung durch das LEADER-Programm offiziell werden.

Dorfgemeinschaftshaus in Thülen wird am 11.11. eingeweiht

Der einzige Gasthof in Thülen stand schon länger auf der Kippe. 2014 wurde er von der Aktion Bürgergastronomie übernommen. Die Corona-Pandemie hat für das endgültige Aus gesorgt. Die Thülener haben sich nicht entmutigen lassen. Ein Dorfgemeinschaftshaus wurde geplant. Mit viel Eigenleistung, mit Geld aus dem Dorferneuerungsprogramm, aus dem Crowd Funding der VerbundVolksbank OWL und mit Unterstützung der Stadt Brilon konnte die Dorfgemeinschaft schon Im März Richtfest feiern.

Platz für alle Gruppen und Vereine

Der größte, hallenartig angelegte Bereich dient der Nutzung für größere Veranstaltungen, als Trainingsfläche der verschiedenen größeren Tanzgruppen, insbesondere aber auch für den Wagenbau des Thülener Karnevals sowie als Lager-/ Abstellfläche. Dieser Bereich kann je nach Bedarf durch eine mobile Gasheizung beheizt werden.

Darüber hinaus beinhaltet das Dorfgemeinschaftshaus zwei Gemeinschaftsräume incl. Küche sowie Sanitärräume. Diese Räume können je nach Bedarf durch flexible Trennwände unterteilt werden. Der Raum oberhalb der Zwischendecke soll den Vereinen und Verbänden als Magazin sowie als Materiallager zur Verfügung stehen.

In der Karnevals Hochburg Thülen wird der neue Treffpunkt am 11.11. 2023 offiziell eingeweiht.

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