Sauerland: Digitales Pilotprojekt

Pilotprojekt für digitales Besuchermanagement im Tourismus. Wintersportarena Sauerland und Sauerländer Seen erarbeiten und testen smarte Lösungen.

© Wintersport-Arena Sauerland via Canva.com

Mit smarten Lösungen sollen Sauerländer Besucherhotspots künftig entlastet werden. Die Wintersportarena Sauerland und der Sauerland-Tourismus beteiligen sich an einem bundesweiten Pilotprojekt. Ziel ist es, lange Staus bei der Anreise zum Beispiel in die Winterberger Skigebiete und überfüllte Parkplätze zu vermeiden. Besucher sollen digital informiert werden, um möglicherweise kleinere Skigebiete anzufahren, die aktuell nicht so voll sind.

Künstliche Intelligenz im Tourismus

Das Projekt heißt AIR (AI-basierter Recommender für nachhaltigen Tourismus) und untersucht in einem bundesweiten Verbund von Touristikern und Forschungspartnern, wie ein solches digitales Besuchermanagement gestaltet werden muss, um Besucherinnen und Besucher frühzeitig über die aktuelle oder zu erwartende Auslastung am gewünschten Ziel zu informieren. Alle notwendigen Elemente eines digitalen Besuchermanagementsystems, von der Frequenzmessung über den Datenaustausch und die Erarbeitung intelligenter Empfehlungen bis zur Bereitstellung im Smartphone oder an anderen digitalen Kontaktpunkten, werden von den Forschungspartnern untersucht. Beteiligt sind u.a. die Hochschule Kempten im Allgäu, die FH Westküste in Norddeutschland und die FH Kiel sowie das Institut für Tourismus- und Bäderforschung in Nordeuropa in Kiel.

Das Sauerland ist eine von 5 Pilotregionen in ganz Deutschland. Mit dabei sind auch das Ruhrgebiet, das Allgäu, die Nordsee in Schleswig-Holstein und die Lübecker Bucht an der Ostsee.

Sauerländer Seen

Neben der Wintersportarena Sauerland sollen auch die Sauerländer Seen in das Projekt mit einbezogen werden. An mehreren Parkplätzen an den Stauseen sollen Messinstrumente installiert werden. Damit sollen Informationen gesammelt werden, wie die Parkplätze abhängig vom Wetter, den Ferienzeiten und Wochenende ausgelastet sind. Zusätzlich werden in den Sommermonaten Besucher befragt. Dabei geht es u.a. darum, wie sich die Gäste im Vorfeld informiert haben.

Aus den Ergebnissen sollen Vorhersagen erstellt werden, um Besucher der Sauerland-Seen an besonders gut besuchten Tagen besser in der gesamten Region zu verteilen. Wenn also der Hennesee schon richtig voll ist, und der Diemelsee noch weniger besucht ist, dann sollen Besucher z.B. an den Diemelsee geführt werden.

Hotspots oft überlaufen

An Winterwochenenden mit viel Schnee und in den Ferien gibt es nicht erst seit der Coronapandemie oft kilometerlange Staus auf der B 480 nach Winterberg und im Ort verstopfte Straßen und überfüllte Parkplätze. An Sommerwochenende sind die Regionen rund um die Sauerländer Seen und andere beliebte Ausflugsziele oft überfüllt. Diese Probleme gibt es schon seit langem. Die Coronapandemie hat an vielen Orten die Situation verschärft, so die Touristiker. Mit diesem Pilotprojekt soll die Situation entzerrt und langfristig verbessert werden.

Das Projekt ist Anfang des Jahres gestartet und auf 3 Jahre angelegt. Das Bundesumweltministerium fördert das Projekt mit rund 3 Millionen Euro.

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