Sauerland: demokratische Werte vermitteln

Bei dem Projekt "Erstwahlprofis" soll Jugendliche und junge Erwachsene über Politik informiert werden

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Wählen gehen - das gehört in einer Demokratie dazu. Die Städte Arnsberg und Sundern wollen junge Leute jetzt über Politik informieren und ihnen demokratische Werte nahebringen. Dazu startet im Sauerland das Projekt "Erstwahlprofis". Dabei werden Jugendliche und junge Erwachsene zu Wahlhelfern ausgebildet. Nach diesem Seminar und einem Wahleinsatz würden sich viele Teilnehmende engagieren. Diese Erfahrung haben die Initiatoren des Projekts im Haus Rissen in Hamburg gemacht. In den nächsten Tagen werden alle Schulen im Hochsauerlandkreis angeschrieben und über das Projekt informiert.

In dem Projekt "Erstwahlprofis" werden Jugendliche und junge Erwachsene zu Wahlhelfer:innen ausgebildet und zugleich für Demokratie begeistert. Es sei ein niedrigschwelliger Einstieg für ein kurzfristiges ehrenamtliches Engagement und die persönliche Auseinandersetzung mit demokratischen Werten, so die Volkshochschule Arnsberg/sundern.

Das Projekt ist durch „Haus Rissen“ – eine Einrichtung der politischen Bildung in Hamburg – ins Leben gerufen worden. Der Bereich Bürgerdialog und -beteiligungsprojekte der Stadt Arnsberg und die vhs Arnsberg/Sundern wollen das Projekt in die Region tragen.

Im Seminar lernen die Teilnehmenden durch abwechslungsreiche Methoden alles, was sie brauchen, um am Wahltag als Expert:innen auftreten zu können. Als Teil eines Wahlvorstandes können sie sich einbringen: in aller Regel erhalten die Erstwahlhelfer:innen viel Lob von den anderen Mitgliedern ihres Teams und den Wähler:innen für ihr Engagement als junge Person.

Grundstein für politisches Interesse legen

Diese Selbstwirksamkeitserfahrung aus dem Engagement als Wahlhelfer:in wirkt. Zahlreiche Teilnehmende engagieren sich nach ihrer ersten Wahl – so berichten es die Initiatoren der Aktion von Haus Rissen in Hamburg – regelmäßig als Wahlhelfer:innen und berichten von einem größeren Interesse an politischen Themen. Als Multiplikator:innen tragen sie ihr Wissen und ihre Erfahrungen dann auch zurück in ihre Peergroup.

Die aktive Auseinandersetzung mit der Demokratie steigere auch die Wahlbeteiligung, gerade in unterrepräsentierten Gruppen.

Auch für weniger politisch interessierte Schüler:innen bietete das Projekt „Erstwahlprofis“ viele Anreize. Alle Teilnehmenden erhalten ein Zertifikat für ihren Lebenslauf. Für den Einsatz am Wahltag erhalten sie darüber hinaus ein sogenanntes „Erfrischungsgeld“ von ihrer Stadt oder Gemeinde.

Für die ehrenamtliche Tätigkeit als Wahlhelfer:innen zur anstehenden Europawahl müssen die Teilnehmenden mind. 16 Jahre alt und EU-Bürger:in sein. In den Seminaren sind aber auch Nicht-Wahlberechtigte im gleichen Alter willkommen. Sie können i.d.R. zwar nicht als Wahlhelfer:innen eingesetzt werden, erhalten aber trotzdem ein Teilnahmezertifikat.

Die nächste Wahl im Hochsauerlandkreis ist die EU-Wahl im Juni 2024.


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