Sauerland: Demo "Wir sind das Stadtbild" in Neheim
Veröffentlicht: Samstag, 25.10.2025 09:00
Am Samstagnachmittag wollen rund 200 Menschen gegen die Aussagen von Bundeskanzler Merz und für Weltoffenheit protestieren.

Die Aussage des Sauerländer Bundeskanzlers Friedrich Merz zum "Stadtbild" ist auf viel Kritik gestoßen. Heute wird in Neheim dagegen protestiert.
Der Kreisverband der Linken im Hochsauerlandkreis, die Arnsberger SPD, die Grünen und die Sauerländer Bürgerliste rufen um 15 Uhr zur Demo auf der Marktplatte auf.
Die Demonstration läuft unter dem Namen "Wir sind das Stadtbild!" und richtet sich gegen die neulich getroffenen Aussagen von Bundeskanzler Merz zu Personen mit Migrationshintergrund, die "ein Problem im Stadtbild" darstellen, so die Initiatoren. "Wir wollen damit parteiübergreifend ein Zeichen gegen Rassismus und Diskriminierung setzen und zeigen, dass diese Äußerungen nicht das Sauerland widerspiegeln. Das Sauerland steht nicht für Rassismus und ist jederzeit weltoffen!" Die Veranstalter haben für die Demo rund 200 Teilnehmer bei der Polizei angemeldet. Es könnten aber auch erheblich mehr werden, heißt es von den Linken.
Auch anderswo in NRW wird gegen die Merz-Aussagen demonstriert. In Bielefeld waren am Freitag rund 3.000 Menschen auf die Straße gegangen. Für Samstag sind Demos u.a. in Leverkusen, Essen, Siegburg und Herne geplant. Am Sonntag soll in Bochum demonstriert werden.
Unterstützung für Merz von Liese
Unterstützung für Merz kommt vom Sauerländer Europaabgeordneten Peter Liese. „Über die Wortwahl kann man streiten, aber ich bin empört darüber, dass viele das Problem, das Friedrich Merz beschreibt, nicht ernst nehmen wollen und ihn auch zum Teil bewusst missverstehen“, so Liese. Deutschland habe nach wie vor ein mit Asybewerbern, die (noch) nicht integriert seien und die auf Dauer kein Recht hätten hier zu bleiben. "Deswegen ist es wichtig, dass wir nun auch verstärkt an der Rückführung abgelehnter Asylbewerber arbeiten", so Liese weiter.
"Deutschland muss weltoffen bleiben"
"Auf der anderen Seite sind wir ein weltoffenes Land und müssen es auch bleiben. Wir müssen Menschen, die arbeiten wollen in Deutschland willkommen heißen. Auch Dönerläden, türkische Gemüsehändler, arabische Geschäfte und Kinder unterschiedlicher Hautfarbe gehören in das Stadtbild und anerkannte Asylbewerber sind willkommen. Trotzdem gibt es Menschen, die wir nicht willkommen heißen dürfen und auch nicht willkommen heißen. Das ist nicht so schwer zu verstehen, wenn man einen einigermaßen guten Willen hat“, bekräftigt Liese.
„Ich kenne Friedrich Merz seit mittlerweile 37 Jahren, und ich weiß: Er ist kein Rassist, und seine Abgrenzung zur AfD ist glaubwürdig. Wer Friedrich Merz mit der AfD in eine Schublade schmeißt, gefährdet in Wirklichkeit unsere Demokratie“, so Liese abschließend.