Sauerland: Brut- und Setzzeit hat begonnen

Regionalforstamt Soest-Sauerland bittet Spaziergänger um Rücksichtnahme in Wald und Feld

© Wald und Holz NRW/Marlene Böhmer

Hunde an der Leine führen und auf den befestigten Wegen bleiben. Darum bitten die Forstleute im Sauerland jetzt Spaziergänger und Radfahrer. Der Grund für diese Bitte ist, dass jetzt in den Frühjahrsmonaten viele Wildtiere in unseren Wäldern ihren Nachwuchs zur Welt. In dieser Zeit benötigen Wildtiere ungestörte Ruhe – im Wald ebenso wie auf Feldern und Wiesen. Zum Schutz der Jungtiere empfiehlt Wald und Holz NRW von Anfang März bis Ende Juli, auf den Wegen zu bleiben und den eigenen Hund an der Leine zu halten.

Brut- und Setzzeit in unseren Wäldern hat begonnen

In den Sauerländer Wäldern hat jetzt die Brut- und Setzzeit begonnen. Bodenbrüter wie Waldschnepfen beginnen jetzt ihr Brutgeschäft. Rehkitze erblicken im Mai und Juni das Licht der Welt. Nach der Geburt schützen sie sich, in dem sie getarnt in ihrer Deckung liegen bleiben. Werden sie dabei aufgescheucht, verlieren sie Energie und geraten in Stress. Wildschweine ziehen ihre Jungen geschützt zwischen dichtgewachsenen jungen Nadelbäumen und Sträuchern auf und wollen dabei nicht gestört werden. Eine Bache könnte zum Schutz ihrer Frischlinge sogar aggressiv reagieren. Amphibien, wie zum Beispiel der Springfrosch, suchen Laichgewässer in Waldnähe auf. Nicht selten müssen sie dabei Wege überqueren, was lebensgefährlich für diese Tiere sein kann.

Wildtiere reagieren empfindlich auf Störungen

Revierförster Christoph Hentschel aus dem Regionalforstamt Soest-Sauerland: „Es wimmelt im Wald gerade von brütenden, laichenden oder tragenden Wildtieren. Mancher Nachwuchs wagt auch schon seine ersten Schritte, Flüge oder Hüpfer. In dieser Zeit reagieren sie besonders empfindlich auf Störungen.“

Wer zum Beispiel zufällig einen kleinen Feldhasen im Wald entdeckt, dem rät der Förster, den Tier-Nachwuchs nicht anzufassen oder gar mitzunehmen. Christoph Hentschel: „Die jungen Hasen liegen oft stundenlang regungslos und ohne Fluchtreflex in einer Mulde und warten auf ihre Mutter. Zum Schutz des Nachwuchses kommt sie nur wenige Male am Tag vorbei.“

Beim Spaziergang im Wald oder entlang von Feldern sollten Waldbesuchende ihren Hund zum Schutz der Natur daher immer an der Leine führen und nur auf befestigten Wegen bleiben. So werden Jungtiere oder brütende Elterntiere nicht gestört. Das gilt nicht nur im Wald, sondern auch auf Feldern und Wiesen.  

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