Sauerland: Blauzungenkrankheit ausgebrochen

Eine Kuh hat die Tierseuche Blauzungenkrankheit. Sie ist für den Menschen ungefährlich, so der HSK.

© Radio Sauerland

Die Tierseuche Blauzungenkrankheit ist im HSK nachgewiesen worden, das hat die Kreisverwaltung heute mitgeteilt. In einem Mutterkuhbestand ist ein Tier positiv auf die Blauzungenkrankheit vom Serotyp 3 getestet worden, heißt es. Es handelt sich um den ersten Nachweis im Hochsauerlandkreis des erstmals 2023 in den Niederlanden festgestellten Serotyps 3 der Blauzungenkrankheit. Die Bestätigung erfolgte gestern durch das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) Westfalen. Eine Gefahr für Menschen besteht nicht.


Die Blauzungenkrankheit wird durch infizierte Stechmücken auf Schafe, Ziegen, Rinder und andere Wiederkäuer wie Lamas oder Alpakas übertragen. Untereinander können sich die Tiere nicht anstecken. Typische Symptome der Blauzungenkrankheit sind unter anderem hohes Fieber, gerötete Maulschleimhäute, vermehrter Speichelfluss sowie eine geschwollene und in seltenen Fällen eine blau verfärbte Zunge. An den Klauen kann es zu einer schmerzhaften Kronsaumentzündung kommen. Die Blauzungenkrankheit gehört zu den anzeigepflichtigen Tierseuchen und muss dem Veterinäramt gemeldet werden. Die Blauzungenkrankheit ist nicht auf den Menschen übertragbar. Menschen und andere Tiere sind demnach nicht betroffen. Der Verzehr von Fleisch- und Milchprodukten ist unbedenklich.

Serotyp 3

Von dem Virus sind viele verschiedene Untergruppen (Serotypen) bekannt, die jeweils unterschiedliche krankmachende Eigenschaften aufweisen. Der aktuell auftretende Serotyp 3 verursacht insbesondere bei Schafen teilweise schwere Symptome. Bei Rindern wird oft ein massiver Rückgang der Milchleistung registriert. Die Krankheit kann auch tödlich verlaufen. Tiere, die genesen, sind weitestgehend immun. Auch wenn die Tiere nicht verenden müsse mit erheblichen wirtschaftlichen Einbußen gerechnet werden.

Seit Oktober Fälle in NRW

Bereits im Oktober 2023 hatte das Land NRW den Status "frei von Blauzungenkrankheit" verloren, nachdem in einem Schafbestand im Kreis Kleve der Erreger der Blauzungenkrankheit vom Serotyp 3 erstmals in Deutschland festgestellt wurde. Um das Risiko einer Infektion zu reduzieren, können Tierhalter Abwehrmitteln gegen Stechmücken, sog. Repellentien einsetzen. Ein Schutz vor einer Erkrankung und Weiterverbreitung ist durch eine vorbeugende Impfung gegen den neuen Serotyp 3 zu erwarten, so der Kreis. Bei der Tierseuchenkasse NRW können Tierhalter eine Impfstoffkostenbeihilfe beantragen.

skyline