Sauerland: Ausbildungsjahr startet heute

Viele junge Sauerländer beginnen heute eine Ausbildung

Besucher stehen auf der Jobmesse "KarriereStart" vor dem Schriftzug "Azubis gesucht"
© picture alliance/dpa | Rolf Vennenbernd

Von A wie Anlagenführer bis Z wie Zerspanungsmechaniker im Hochsauerlandkreis sind zum Start ins neue Ausbildungsjahr noch viele Stellen frei. Darunter Berufe, die wenig bekannt sind, wie der Verfahrensmechaniker Kunststofftechnik aber auch im Bäcker- oder Friseurhandwerk, so die Arbeitsagentur Meschede-Soest.

Bei der Arbeitsagentur sind noch 265 Personen gemeldet, die noch auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz sind. Die regionalen Unternehmen haben bisher 2.119 Ausbildungs- und duale Studienplätze gemeldet (130 Stellen bzw. 6 Prozent weniger als vor einem Jahr). Jugendliche kümmern sich immer spontaner um einen Ausbildungsplatz. Die Zeiten, in denen man Monate vorher, manchmal sogar 1,5 Jahre vorher einen Ausbildungsplatz klar hatte, sind schon länger vorbei. Bei der Vielzahl an noch freien Ausbildungsstellen besteht auch kurzfristig die Möglichkeit, einen Ausbildungsplatz zu finden, so die Ausbildungsexperten. 

Im Bereich der Agentur für Arbeit Meschede-Soest waren im Juli insgesamt 1304 Interessierte als Bewerber*innen für eine Ausbildungsstelle oder ein duales Studium bei der Berufsberatung gemeldet, das sind 14 weniger als im Vorjahr.

„Die duale Ausbildung ist in unserer Region eine der besten Eintrittskarten in das Berufsleben“, sagt Tanja Schubert, Geschäftsführerin Operativ der Agentur für Arbeit Meschede-Soest. „Die Möglichkeiten auch zu diesem Zeitpunkt noch eine Ausbildungsstelle zu finden, sind weiterhin groß. Unterstützung bietet unsere Berufsberatung, die auch in den Sommerferien für die jungen Menschen da sind. Die Kolleginnen und Kollegen unterstützen nicht nur individuell bei Bewerbungen, sondern helfen auch bei der Orientierung und vermitteln Kontakt zu den Unternehmen. Es lohnt sich also, das Thema duale Ausbildung anzugehen und die Chancen zum Berufseinstieg zu nutzen.“

Beliebteste Berufe sind bei jungen Männern und Frauen die gleichen wie seit Jahren. Für Jungs steht der KFZ-Mechantroniker ganz oben auf der Wunschliste, medizinische Fachangestellte ist für viele junge Frauen ein gefragter Ausbildungsberuf.

Rein rechnerisch kommen auf 100 Stellen 62 Bewerber*innen. Ausbildungsplätze als Kaufmann/-frau im Einzelhandel, Verkäufer/in, Fachkraft - Lagerlogistik, Industriekaufmann/-frau und Maschinen- und Anlagenführer - Metall-/Kunststofftechnik. Die Berufs- und Studienberatung ist von überall telefonisch und per Videotelefonie erreichbar und bietet individuelle Beratungen an: Hotline 0800 4 5555 00

Handwerkskammer Südwestfalen

Aktuell zeigt sich aus Sicht der Handwerkskammer eine einigermaßen positive Entwicklung bei den Ausbildungszahlen im südwestfälischen Handwerk. Trotz anhaltender Herausforderungen auf dem Ausbildungsmarkt und einer immer noch großen Anzahl an freien Ausbildungsstellen konnten im Vergleich zum Vorjahreszeitpunkt wieder mehr junge Menschen für eine handwerkliche Ausbildung gewonnen werden. Bis Ende September besteht für Kurzentschlossene die Möglichkeit, ins Ausbildungsjahr 2025 einzusteigen. Da der Ausbildungsmarkt sei weiter in Bewegung und tagtäglich kämen  neue Ausbildungsverträge rein, heißt es aus Arnsberg. Besonders erfreulich sei der Zuwachs in traditionellen Gewerken wie dem KFZ- sowie Bau- und Ausbauhandwerk. Ein weiteres positives Signal komme aus dem Bereich der sogenannten „grünen Berufe“ im Handwerk, wie dem Elektrohandwerk und Sanitär-, Heizung- und Klimahandwerk (SHK). Diese Berufe gewinnen zunehmend an Bedeutung, da Nachhaltigkeit, Klimaschutz sowie ressourcenschonendes Bauen eine immer größere Rolle spielen, so die HWK. Die wachsende Nachfrage zeige, dass junge Menschen sich verstärkt für Berufe mit Zukunft und gesellschaftlicher Relevanz interessieren. 

Lebensmittelhandwerk

Trotz dieser eher erfreulichen Entwicklungen gebe es auch Grund zur Sorge: Vor allem im Lebensmittelhandwerk – etwa bei Bäckern und Fleischern – sowie im Friseurhandwerk bleiben die Ausbildungszahlen auch in diesem Jahr deutlich hinter dem Bedarf zurück. Viele Betriebe finden kaum noch Nachwuchs, was langfristig die Versorgungssicherheit und die handwerkliche Vielfalt bedrohen könnte.

Generell biete das Handwerk weiterhin attraktive und zukunftssichere Berufswege und das werde von Jugendlichen auch so wahrgenommen. Um diesen Trend zu festigen, bleiben gezielte Nachwuchswerbung und verbesserte Ausbildungsbedingungen entscheidend, heißt es. 

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