Sauerland: Apotheken wollen ab heute gegen Corona impfen

Erste Apotheken im HSK wollen gegen Corona impfen.

© Apothekerkammer Westfalen-Lippe

Bei uns gibt es aktuell so viele Corona-Infizierte, wie noch nie seit Beginn der Corona-Pandemie. Unterdessen kann man sich bei uns ab heute auch in Apotheken gegen Corona impfen lassen. Apotheker Klaus Mörchen, Sprecher der Apotheker im Altkreis Meschede: „Die Voraussetzungen dafür sind genügend Impfstoff und viele Patienten und Patientinnen, die sich impfen lassen möchten.“

Apotheker wurden geschult

Die Vorbereitungen für Corona-Impfungen in den öffentlichen Apotheken liefen in den vergangenen Wochen auf Hochtouren, die Praxisschulungen fanden an sieben Tagen pro Woche statt. „Derzeit gehen wir davon aus, dass bis Ende März nahezu die Hälfte der Apotheken grundsätzlich impfbereit ist“, prognostiziert Mörchen.

Nachfrage entscheide über Angebot

Die tatsächliche Beteiligung sei jedoch von der Nachfrage nach Impfungen sowie ggf. möglichen Nachfolgeimpfungen und vom Verlauf der Corona-Pandemie abhängig. Rechtlich dürften Apothekerinnen und Apotheker Erst-, Zweit- oder Booster-Impfungen bei Patienten ab zwölf Jahren vornehmen, heißt es. Geschult wurden sie entweder in bei der Apothekerkammer, bei Einsätzen in Impfzentren oder auch in der Arztpraxen. Der Theorieteil wurde komplett digital vermittelt, so Mörchen.

Wenn ein Impfdosenpaket beispielsweise zehn Impfdosen enthält, muss es nach dem Öffnen innerhalb eines bestimmten Zeitraums verimpft werden – ansonsten verfällt es. Ziel sei, dass kein Impfstoff entsorgt werden muss, so Mörchen. Er geht deshalb davon aus, dass manche Apotheken nur bei entsprechender Nachfrage Impfungen anbieten.

Auch ohne Impfungen genug Arbeit

"Genug zu tun haben wir auch so und arbeiten seit zwei Jahren an der Grenze der Belastbarkeit“, so Mörchen. Man habe aber stets betont: „Wenn Politik und Gesellschaft möchten, dass wir durch Impfungen unterstützen, dann ermöglichen wir das.“

Mörchen sieht durch Impfungen in Apotheken eine Chance, gerade auch mit Blick auf eine vierte Impfung: „Dann haben wir dezentral noch mehr Möglichkeiten, die Bevölkerung zu schützen.“ Die Apotheken vor Ort seien niedrigschwellige Anlaufstellen im Gesundheitssystem, Kunden könnten einfach reingehen und fragen. Vielleicht würden dadurch Menschen erreicht, die durch die bisherigen Impf-Angebote aus verschiedenen Gründen nicht erreicht wurden.

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