Sauerland: Aktuelle Lage der Landwirte

Im Sauerland gibt es immer weniger Bauernhöfe. Das geht aus Zahlen der Landwirtschaftskammer Westfalen-Lippe hervor.

© RADIO NRW | José Narciandi

Die Zahl der Sauerländer Bauernhöfe nimmt immer weiter ab. So hat sich die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe bei uns zwischen 2010 und 2020 um knapp sechs Prozent reduziert. Das entspricht ca. 90 Bauernhöfen. Auch bei unseren Nachbarkreisen Olpe, Soest und dem Märkischen Kreis sieht die Entwicklung ähnlich aus. Nur im Nachbarkreis Siegen-Wittgenstein hat die Zahl der Bauernhöfe in dieser Zeit zugenommen. Die Zahl der Betriebe ist dort von 628 auf 663 angestiegen. Im Regierungsbezirk Arnsberg gab es 2023 rund 5.950 landwirtschaftliche Betriebe, dort waren 15.900 Menschen beschäftigt. Im Hochsauerlandkreis gab es 2020 1.371 landwirtschaftliche Betriebe, die genaue Mitarbeiterzahl ist nicht bekannt.

Die Gründe

Auch die Sauerländer Landwirte stehen aktuell vor großen Herausforderungen. Einer der Gründe sei unter anderem der schwierige Generationenwechsel für viele familiengeführte Bauernhöfe. "Junge Sauerländer haben mittlerweile lohnenswerte Alternativen wie zum Beispiel einen Job in der Industrie", so die Landwirtschaftskammer Westfalen-Lippe. "Wenn junge Menschen die Wahl haben, 100 Euro in der Landwirtschaft oder 200 Euro woanders zu verdienen, ist die Wahl klar", heißt es. Viele Sauerländer Bauern wünschen sich deshalb zusätzliche Anreize von der Politik, so Wilhelm Kühn vom Landwirtschaftlichen Kreisverband. Einige Forderungen und Versprechungen, die während der Bauernproteste im Januar gemacht wurden, seien immer noch nicht umgesetzt oder besprochen worden, heißt. "Das löst bei vielen Landwirten Unmut aus", so Kühn. Er wünscht sich ein klares und schnelles Handeln seitens der Politik.

Ein weiterer negativer Faktor für Sauerländer Bauern ist das Wetter aktuell. "Vor allem in den letzten Wochen kam viel Regen runter. Teilweise können manche Ackerbauern immer noch nicht ihre Felder befahren", so die Landwirtschaftskammer. Von den starken Regenfällen würden aber vor allem die Bauern mit Grünland profitieren. "Hier rechnen aktuell viele mit einer erfolgreichen Ernte im ersten Quartal", heißt es.

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