Sauerland: 2025 weniger Immobilien verkauft

Alte Häuser gibt es im Hochsauerlandkreis zum Schnäppchenpreis

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In der ersten Hälfte dieses Jahres sind die Geschäfte mit Immobilien im Vergleich zur zweiten Jahreshälfte 2024 zurückgegangen. Mit insgesamt 1.117 Kaufverträgen hat der Gutachterausschuss des Hochsauerlandkreises 3 Prozent weniger registriert. Davon wurden 851 Verträge im gewöhnlichen Geschäftsverkehr, d.h. ohne Schenkungen, Verwandtschaftskäufe usw. abgeschlossen. Der Geldumsatz fiel zum Vergleichszeitraum um 20 Prozent auf 149 Mio. Euro bzw. um 18 Prozent auf 131 Mio. Euro im gewöhnlichen Geschäftsverkehr. Zwei Drittel des Umsatzes werden mit Ein- und Zweifamilienhäusern gemacht. Wie teuer eine gebrauchte Immobilie ist, hängt stark vom Alter und von der Lage ab.

Die Stadt Arnsberg taucht in dieser Bilanz nicht auf. Sie hat einen eigenen Gutachterausschuss.

Ein- und Zweifamilienhäuser

Rund 75 Prozent des Geldumsatzes entfallen auf bebaute Grundstücke, davon wiederum knapp 80 Prozent auf Ein- und Zweifamilienhäuser. Im ersten Halbjahr 2025 wurden 277 Ein- und Zweifamilienhäuser gehandelt, was einem Rückgang von 6 Prozent im Vergleich der Kauffälle zum Vorjahreszeitraum entspricht. Die Preise sind in diesem Halbjahr für Ein- und Zweifamilienhäuser im gesamten Zuständigkeitsgebiet um rund 5 Prozent gestiegen. Die Entwicklung ist jedoch, abhängig von Region, Baujahr und Objekteigenschaften, sehr unterschiedlich. Dabei sind die Preise von Ein- und Zweifamilienhäusern ab dem Baujahr 1980 gestiegen, während die Preise der älteren Baujahre gesunken sind. Im Durchschnitt wurden 246.000 Euro erzielt. Die Preise reichten in diesem Halbjahr in Sundern bis 950.000 Euro, in Schmallenberg bis 860.000 Euro sowie in Winterberg bis 850.000 Euro, während in kleineren Ortsteilen der Stadt Meschede ältere Gebäude sogar schon ab 20.000 Euro erworben wurden.

Eigentumswohnungen

Es wurden 168 Eigentumswohnungen weiterverkauft. Dies entspricht einem leichten Anstieg der Kauffälle von 2 Prozent zum Vergleichszeitraum. Rund 43 Prozent davon wurden in Winterberg abgeschlossen. Im ersten Halbjahr ist der Preis pro Kauffall durchschnittlich um 5 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum gestiegen. Der Preis pro Quadratmeter Wohnfläche ist hingegen mit knapp 2 Prozent nahezu unverändert geblieben. Die Entwicklung ist jedoch, abhängig von Region, Baujahr und Objekteigenschaften, sehr unterschiedlich. Dabei sind die Preise von Wohnungseigentum ab dem Baujahr 1990 gestiegen, während die Preise der Baujahre 1970 bis 1990 gesunken sind. Im Mittel wurde ein Preis von 1.900 €/m² Wohnfläche erzielt. Die teuerste dieser Wohnungen wurde in Winterberg für 4.300 €/m² veräußert. Dem gegenüber wurde die günstigste Eigentumswohnung in einem kleinen Ortsteil der Stadt Marsberg mit 400 €/m² erworben.

Bauplätze

Für den individuellen Wohnungsbau wurden 104 Bauplätze erworben. Dies entspricht einem Anstieg von 30 Prozent gegenüber den Kauffällen im Vergleichszeitraum. Der durchschnittliche Kaufpreis betrug im ersten Halbjahr 97 €/m² und ist damit um rund 20 Prozent zum Vergleichszeitraum gestiegen. Dieser Preis ist jedoch stark von der jeweiligen Lage der veräußerten Bauplätze abhängig. Die höchsten Quadratmeterpreise wurden in Meschede (219 €/m²), sowie in Schmallenberg (190 €/m²) und Brilon (182 €/m²) erzielt, während in den kleineren Ortsteilen einiger Städte oder Gemeinden Bauplätze bereits ab 20 €/m² gehandelt wurden.

Gutachterausschuss HSK

Der Gutachterausschuss ist für den gesamten Hochsauerlandkreis mit Ausnahme des Bereichs der Stadt Arnsberg zuständig. Alle Notare sind gesetzlich verpflichtet, jeden Vertrag über Immobilien dem Gutachterausschuss in Kopie vorzulegen. Der Gutachterausschuss führt damit eine Kaufpreissammlung und wertet diese aus. Auf dieser Grundlange werden die Bodenrichtwerte ermittelt, die u.a. für die Grundsteuerreform genutzt werden, aber auch Informationen über den Immobilienmarkt

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