Sauerland: 2000 Menschen bei Kundgebungen

In Marsberg und Schmallenberg haben sich am Wochenende rund 2000 Menschen an Protestveranstaltungen beteiligt

© Radio Sauerland/ Bettina Mander

"Marsberg steht auf" - unter diesem Motto sind am Samstag rund 500 Menschen zu einer Kundgebung gegen Rechtsradikalismus und Fremdenfeindlichkeit auf den Kirchplatz gekommen. Bereits am Freitag hatten rund 1500 Menschen an einem Protestzug in der Schmallenberger Innenstadt teilgenommen. In Brilon will sich ein Bündnis für Freiheit, Demokratie und Respekt gründen.

"Marsberg steht auf" am Samstag

Nach einleitenden Worten von Bürgermeister Thomas Schröder sprachen zunächst Propst Meinolf Kemper und Pfarrer Markus Pape für die beiden Kirchen. Auch die Schülervertretungen der beiden weiterführenden Schulen, Carolus-Magnus-Gymnasium und Sekundarschule Schule am Eresberg, beide zertifizierte „Schulen ohne Rassismus – Schule mit Courage“, waren eingebunden. Die Marsbergerin Nazan Barikan sprach als hier geborene Tochter türkischer Einwanderer. Der stellvertretende Hausobere des Marsberger St.-Marien-Hospitals, Heinrich Lake, erzählte von der großen Bedeutung der bunten Dienstgemeinschaft und von der Gründung des Krankenhauses, bei der damals jüdische Familien mitgewirkt haben, die später in Riga umgekommen sind. Die Frauenbeauftragte des türkisch-islamischen Kulturvereins Zehra Karaca sprach ebenfalls als Migrantin in dritter Generation. Klaus Dropmann, Vorsitzender des Kulturrings Marsberg, gab Erzählungen seiner Eltern zu den Geschehnissen zwischen 1933 und 1945 wieder, um zu mahnen. Zum Abschluss sprach die Gewerkschaftssekretärin von Verdi Julia Schymik. Die Veranstaltung wurde musikalisch begleitet durch zum Thema passende Musikbeiträge des Schulorchesters des Carolus-Magnus-Gymnasiums.


Briloner Bündnis für Freiheit, Demokratie und Respekt

In Brilon wollen sich Leah Bartsch und Sebastian Schmidt auch auf Dauer für Freiheit, Demokratie und Respekt einsetzen. Dafür wollen sie ein Briloner Bündnis für Freiheit, Demokratie und Respekt gründen.


"Nach der gelungenen Demonstration Anfang Februar soll es in Brilon mit dem Kampf für Freiheit, Demokratie und Respekt weitergehen. Bestehend aus Vereinen und Organisationen der Briloner Zivilgesellschaft soll das Bündnis gemeinsam Maßnahmen zur Förderung der Vielfalt und Stärkung der Demokratie in Brilon entwickeln", heißt es in einer Pressemitteilung. Das Bündnis soll dabei als Netzwerk dienen, um Ideen und Anliegen auszutauschen und umzusetzen. Dadurch können künftige Aktionen gemeinsam geplant und umgesetzt werden.

Alle interessierten Vereine, Gruppen, Initiativen, Unternehmen und Privatpersonen sind dazu eingeladen ein sich bis Ende März unter brilonerbuendnis@outlook.debei Sebastian Schmidt zu melden.


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