Sauerländer Unternehmen blicken mit Sorgen in die USA
Veröffentlicht: Mittwoch, 06.11.2024 14:27
Nach der Wahl von Donald Trump zum neuen Präsidenten befürchtet der Unternehmensverband Westfalen-Mitte schwächere Geschäfte.
Mittlerweile ist es offiziell: Donald Trump wird erneut US-Präsident. Im Wahlkampf hatte er angekündigt, die Wirtschaft ankurbeln zu wollen, in dem man verstärkt auf eigene Produkte setzen wolle und Unternehmen, die in die USA importieren mit Strafzöllen belegen wolle. Das würde auch viele Sauerländer Firmen treffen, sagt Volker Verch, Geschäftsführer des Unternehmensverbands Westfalen-Mitte mit Sitz in Neheim.
Sinkender Absatz auch in andere Länder
Die USA seien ein wichtiger Markt für die Exportnation Deutschland, der möglicherweise künftig weniger stark beliefert werde, das treffe auch viele Sauerländer Unternehmen, die zum Beispiel als Zulieferer in der Metall- und Elektrobranche tätig sind. Auch könnte der Absatz in andere Länder künftig sinken, wenn die ebenfalls nicht mehr so viel in die USA exportieren. „Dementsprechend verbinden wir die Wahl von Trump mit Sorgen“, so Verch. Zwar habe auch Trumps Gegenkandidatin Kamala Harris einen stärkeren Protektionismus in der Wirtschaftspolitik angekündigt, doch würden bei Trump andere politische Faktoren die Lage noch unsicherer machen.
Wie verlässlich sind die USA unter Trump?
Verch nennt z.B. das künftige Verhältnis der USA zur NATO oder zu Europa. Sollte sich das durch Trump abkühlen und sich die Beziehungen verschlechtern, würde sich auch das negativ auf die Wirtschaft ausschlagen. Da wäre Harris ein verlässlicherer Partner gewesen.
Allerdings gibt Verch zu bedenken, dass nicht die Ankündigungen zählen, sondern allein die Taten. „Wir werden schauen, was Trump wirklich umsetzt“, sagt Verch, „denn auch die USA können sich nicht alles erlauben.“ Sollte sich die US-Wirtschaft stärker abschotten, könnte es Gegenmaßnahmen in Europa geben. Verch warnt in dem Zusammenhang von einer Protektionismus-Spirale und plädiert dafür, auch künftig auf Freihandelsabkommen zu setzen.
Reaktionen aus der Politik
Auch Sauerländer Politiker haben kritisch auf das Wahlergebnis reagiert, der CDU-Europaabgeordnete Peter Liese zeigte sich enttäuscht. "Es ist wichtig, dass Europa zusammenhält und dass wir unsere Interessen durchsetzen. Wir dürfen es nicht zulassen, dass Trump Zölle erhöht und wir dann keine Antwort darauf haben", so Liese. Auch der SPD-Bundestagabgeordnete Dirk Wiese sprach sich dafür aus, gemeinsam als Europa Lösungen zu finden, um mit dem Wahlergebnis umzugehen.