Sauerländer Besucherbergwerk

Sauerländer Besucherbergwerk in Bestwig-Ramsbeck soll LWL-Museum werden. Gesellschafter wollen damit die Zukunft langfristig sichern und das Museum weiter aufwerten.

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Das Sauerländer Besucherbergwerk in Bestwig-Ramsbeck soll für die Zukunft gesichert werden. Geplant ist, dass der Landschaftsverband Westfalen-Lippe das Museum zum 1. Juli 2025 übernimmt. Künftig soll es LWL-Museum Erzbergwerk Ramsbeck heißen und einer von insgesamt neun Standorten der LWL-Museen für Industriekultur werden. Der Kreiskulturausschuss beschäftigt sich heute mit dem Thema. Das Museum im früheren Erzbergwerk in Ramsbeck gibt es seit genau 50 Jahren. Jährlich besuchem rund 50.000 Menschen das Museum.

Konzept

Der LWL übernimmt alle Gebäude Über- und Untertage sowie das Grubenfeld Ramsbeck 1 zum symbolischen Preis von einem Euro. Auch alle 20 Mitarbeiter (8,8 Vollzeitstellen) sollen übernommen werden. Der Hochsauerlandkreis und die Gemeinde Bestwig, die bisher Gesellschafter sind, sollen sich künftig mit insgesamt 500.000 Euro pro Jahr an den Betriebskosten beteiligen. Der LWL plant, das Personal auf 12,5 Stellen aufzustocken und trägt jährlich rund 1,1 Millionen Euro. Damit soll das Personal vor allem im Besucherservice und für Grubenführungen aufgestockt werden. Pläne zur Neuausrichtung und Sanierung des Museums, die gemeinsam mit den bisherigen Gesellschaftern entwickelt wurden, sollen zurückgestellt werden, bis Fördermittel von Land und Bund eingeworben werden können. Das denkmalgeschützte Kauengebäude muss saniert werden – Kostenschätzung: 12,8 Mio. Euro. Zudem sei ein zweigeschossiger Anbau für Ausstellungen, Museumspädagogik und Verwaltung notwendig – Kostenschätzung: 8,3 Mio. Euro. Für eine nicht minder notwendige inhaltliche Neuausrichtung werden rund 2 Mio. Euro.

Bedeutung

"Das Sauerländische Besucherbergwerk Ramsbeck repräsentiert die bergwirtschaftliche Bedeutung der Region Südwestfalen und steht für ihren Strukturwandel. Es schließt eine Lücke im Themenspektrum der LWL-Industriemuseen", sagte Dr. Georg Lunemann, Direktor des LWL. "Das Bergwerk ist eine echte Bereicherung für die LWL-Industriemuseen und wird bald auf Augenhöhe mit den anderen acht Industriemuseen arbeiten."

Auch Bestwigs Bürgermeister Ralf Peus befürwortet die Entscheidung. Für die Zukunft der Einrichtung könne die Aufnahme in den Verbund der LWL-Museen „einen Quantensprung bedeuten“, sagte er. „Das ist eine riesengroße Chance für uns.“


Perspektive

Schon vor zwei Jahren hatte der Kreistag grünes Licht für eine mögliche enge Zusammenarbeit gegeben. Seitdem wird das Thema geprüft. Mittlerweile gibt es ein Ergebnis und der Kreis muss eine Grundsatzentscheidung dazu treffen, um Weichen für die Zukunft des Museums zu stellen. Der Landschaftsverband will die Region Südwestfalen stärker kulturpolitisch an sich binden. Bisher gibt es nur eine kleine Ausstellung im LWL-Besucherzentrum am Kahlen Asten in Winterberg.


Der Standort im Denkmal, der Vorführbetrieb unter Tage und die Thematik des Erzabbaus machten Ramsbeck auch für den LWL besonders attraktiv, so der Kreis in seiner Vorlage für den Kulturausschuss heute. Und der Standort habe ein hohes Entwicklungspotenzial: In Ramsbeck könnte ein modernes, professionelles Industriemuseum entstehen. Die historische Umgebung biete die Möglichkeit, hier zeitgemäße Themen rund um das Rahmenthema „Ressourcen“ in Ausstellungen und Veranstaltungen zu präsentieren und zu diskutieren. Das industrielle Erbe der Region würde so bewahrt, erforscht und an Zukunftsfragen angeknüpft.

Insgesamt ist es möglich, das LWL-Museum Erzbergwerk Ramsbeck damit perspektivisch zum bedeutenden Industriemuseum weiterzuentwickeln und so auch über Südwestfalen hinaus eine noch größere Strahlkraft zu entwickeln, sagt der Hochsauerlandkreis. Dieses starke Kulturangebot für Sauerländer und Gäste trage zu einem positiven und zukunftsgerichteten Image auch des Hochsauerlandkreises bei.


Der Beswiger Gemeinderat hat der Übernahme schon zugestimmt, ebenso wieder LWL-Kulturausschuss. Der LWL-Landschaftsausschuss entscheidet in der kommenden Woche (24.09.24) und der Kreistag am 11. Oktober 2024 darüber.

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