Sauerländer akzeptieren Windräder
Veröffentlicht: Donnerstag, 30.11.2023 20:55
Wie stehen die Sauerländer zum Thema Windkraftanlagen? Damit hat sich eine Studie der Fachhochschule Südwestfalen in Meschede befasst.
Bei einer Marktforschungsstudie der Fachhochschule Südwestfalen in Meschede ist ermittelt worden, wie die Sauerländer den Ausbau erneuerbarer Energien bewerten. Im Fokus standen vor allem Windkraftanlagen. Die Ergebnisse sind am Donnerstagabend vorgestellt worden.
Ausbau von Windkraftanlagen ist wichtig
In allen Altersgruppen (16-60+) gaben mindestens 72 Prozent an, dass der Ausbau von Windenergieanlagen für den Klimawandel wichtig oder sehr wichtig sei. Außerdem finden viele der Befragten, dass er für die Energiewende in Deutschland notwendig sei.
Akzeptanz Windräder
Die Studie zeigt, dass 76 Prozent der Teilnehmenden es akzeptieren würden, wenn in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft - also im Umkreis von etwa einem Kilometer - Windräder gebaut werden würden. Der Rest würde es nicht akzeptieren.
Unter den 1.088 befragten Sauerländerinnen und Sauerländern leben 17 Prozent aktuell schon in der Nähe einer Windkraftanlage. Rund 82 Prozent stört das gar nicht bis kaum.
Bei den Personen, die nicht betroffen sind, haben 70 Prozent gar keine bis weniger große Bedenken falls in ihrem Umfeld in Zukunft ein Windrad gebaut werden sollte.
20 Prozent haben große bis sehr große Bedenken. Bei diesem Teil der Sauerländer würden 61 Prozent ein Windrad in ihrer Nähe nur akzeptieren, wenn es bis zu fünf Kilometer von der eigenen Wohnung entfernt steht.
Bedenken
Zu den Bedenken gehören vor allem die Geräuschbelästigung, das Landschaftsbild, der Schattenwurf, die Immobilienpreise, das Tierwohl und der Baustellenlärm.
Generell sind die Bedenken der älteren Befragten (Altersgruppen 51-60+) höher als die der Jüngeren.
Voraussetzungen für die Akzeptanz von Windrädern
Zu den wichtigsten Voraussetzungen bei der Akzeptanz von Windkraftanlagen gehören für die Teilnehmenden der Studie:
Vor dem Bau von Windrädern:
- Maßnahmen für den Tierschutz (87 Prozent)
- Informationsveranstaltungen (85 Prozent)
- Frühzeitige Herausgabe von Infobroschüren (82 Prozent)
Nach dem Bau:
- günstigerer Strom für Menschen in nahen Wohngebieten (87 Prozent)
- Gemeinde soll Einnahmen aus der Windenergie zur Verbesserung der Lebensqualität vor Ort einsetzen (85 Prozent)
- Garantie, dass der Grundstückspreis nicht sinkt (82 Prozent)
Art der Befragung
Bei der Studie sind im Zeitraum Mai-Juni 2023 über 1.000 Sauerländer in verschiedenen Städten und Gemeinden auf der Straße befragt worden. Die Umfragen wurden im HSK, im Märkischen Kreis und Kreis Soest durchgeführt. Die Studierenden der Fachhochschule Südwestfalen haben Menschen zwischen 16 und 60+ mit einem Fragebogen interviewt. 19 Prozent der Befragten wohnt alleine, der Rest mindestens zu zweit.