Sanitäranlagen an Raststätten in Sauerland-Nähe gut

Der ADAC hat sechs Raststätten in NRW getestet. Auch die beiden Raststätten an der A44 Soester Börde Süd und Hellweg Süd waren auf dem Prüfstand

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Bewirtschaftete Raststätten an Autobahnen in NRW erreichen im ADAC-Test nur ein mittelmäßiges Ergebnis. Bei uns uns in der Nähe sind die Raststätten an der A44 Soester Börde Süd und Hellweg Süd getestet worden. Sie schnitten mit ausreichend ab. Beim gastronomischen Angebot bekam die Anlage Soester Börde sogar ein mangelhaft. Das Restaurant hatte geschlossen und der Tester musste sich an der Tankstelle versorgen, so der ADAC. Grundsätzlich seien die Preise für Snacks, Mahlzeiten und Getränke viel zu hoch.

Durchweg positiv hat der ADAC die sanitären Anlagen auf den Raststätten bewertet.

Entlang der A 46 im Sauerland gibt es keine bewirtschaftete Rastanlage. In Olsberg soll am Autobahnende ein Autohof gebaut werden.


ADAC testet 6 Rastanlagen in NRW

Der ADAC hat bundesweit an 40 Standorten die Preise, das gastronomische Angebot und Services sowie die Außenanlagen/ Zugang und die Sanitäranlagen getestet.

In Nordrhein-Westfalen wurden die Anlagen Remscheid West und Tecklenburger Land West (beide A1), Lipperland Süd (A2), Hünxe West (A3), Soester Börde Süd und Hellweg Süd (beide A44) sowie Bedburger Land West (A61). Nur die Raststätte Hünxe-West an der A3 holte sich die Gesamtnote gut.

Sauberberkeit

Durchweg positiv bewertete der ADAC die sanitären Anlagen an den Standorten in NRW hinsichtlich des Zustands, der Ausstattung und der Sauberkeit: Sechs Anlagen erhielten die Note sehr gut, eine die Note gut. Die Anlagen waren meist sehr gut erhalten und optisch sehr sauber. „Es ist erfreulich, dass hier in den vergangenen Jahren Fortschritte gemacht wurden und das große Ekel-Erlebnis beim Besuch der Raststätten ausblieb“, sagt Suthold.

Gastronomisches Angebot

Das genaue Gegenteil erlebten die Tester des ADAC bei der Preisgestaltung an den Rastanlagen: Vom Restaurant bis zum Tankstellen-Shop waren die angebotenen Produkte vom Standardmenü über eine Packung Kartoffelchips bis zur Warnweste allesamt überteuert im Vergleich zu einer Stichprobe nahegelegener Autohöfen. Das Ergebnis: Fünf von sieben Anlagen wurden mit sehr mangelhaft bewertet, zwei mit mangelhaft.

Services

Bei der Kategorie Services untersuchte der ADAC neben anderen Punkten die Lademöglichkeiten für E-Autofahrer an den Rastanlage. Dabei fiel das Ergebnis in NRW besser aus als im bundesweiten Vergleich: Fünf von sieben Anlagen haben Superschnellladesäulen mit 150 oder 300 kW (bundesweit nur rund die Hälfte). Am Standort Lipperland Süd an der A2 bei Bielefeld finden Autofahrer dagegen nur Schnellladesäulen mit 43 bzw. 50 kW vor, in Remscheid West an der A1 waren zudem einige dieser Säulen defekt. Die Raststätte Bedburger Land West ist eine von zwei bundesweit getesteten Anlagen, an denen sich gar keine Ladesäulen für E-Autos befinden. „Das Angebot an Ladesäulen, die besonders schnelles Laden ermöglichen, muss zügig ausgebaut werden, um den Umstieg auf das E-Auto attraktiv zu machen, mit dem man auch weite Strecken ohne lange Wartezeiten zurücklegen kann“, sagt ADAC Experte Suthold.


Raststätte Hellweg-Süd an der A44 im ADAC-Test© ADAC
Raststätte Hellweg-Süd an der A44 im ADAC-Test
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Forderungen des ADAC an die Betreiber von Rastanlagen:

  • Die Preise im Restaurant und im Tankstellen-Shop müssen gesenkt werden, wenn sie sich signifikant von denen in der näheren Umgebung unterscheiden
  • Kompletter Betrieb muss 24 Stunden am Tag gewährleistet sein
  • Reisende sollten rechtzeitig an der Autobahn darüber informiert werden, falls Betriebe ganz oder teils geschlossen sind
  • Der Zugang zu allen Einrichtungen muss barrierefrei sein
  • Die Services für Camper wie Frischwasserversorgung oder Entsorgung von Campingtoiletten muss verbessert werden.

Methodik des ADAC-Tests

Beim Test der 40 Rastanlagen hat der ADAC auf eine regional breite Verteilung geachtet. Grundlage des Tests waren die Hauptbedürfnisse von Reisenden, die sich einen barrierefreien und sicheren Zugang zur Raststätte wünschen, um dort die sanitären Einrichtungen zu nutzen, schnell, gut und preiswert zu essen und im Shop Kleinigkeiten einzukaufen. Außerdem wurden Angebote wie etwa die Möglichkeit zum E-Laden oder zur Prüfung des Reifenluftdrucks sowie Serviceleistungen für Camper bewertet. Jede Anlage wurde zwischen dem 17. März und dem 30. April jeweils einmal unter der Woche und einmal am Wochenende anhand von 150 Prüfpunkten getestet. Bei jedem Test wurde die Auswahl an warmen und kalten Speisen und Getränken im Restaurant der Rastanlage quantitativ überprüft und die Preise für ausgewählte Angebote erhoben.

Hier geht es zum ganzen ADAC-Test

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