Salamandersterben im Sauerland
Veröffentlicht: Mittwoch, 16.10.2024 07:48
Wer im Wald unterwegs ist, sollte auf den Wegen bleiben, um den für Molche und Salamander tödlichen Pilz nicht weiter zu verbreiten.

Die Salamanderpest ist wieder im Sauerland aufgetreten. Im Arnsberger Wald in Warstein sind im Bilsteintal jetzt tote Feuersalamander gefunden worden. Die Hautkrankheit wird durch einen Pilz ausgelöst und u.a. von Spaziergängern weiterverbreitet. Das Virus kam durch den internationalen Tierhandel aus Asien zu uns. Es bedroht Molche und Salamander. Im vergangenen Jahr war die Salamanderpest in Eslohe aufgetreten. In Büemke waren 40 tote Salamander gefunden worden. 2022 ist die Salamanderpest schon einmal im Arnsberger Wald aufgetreten.
Hygieneregeln beachten
Um eine Ausbreitung der Krankheitserreger zu verhindern, sei es wichtig, die Amphibien – in erster Linie den Feuersalamander, aber auch Molche – nicht anzufassen und ihre Land- und Wasserlebensräume nicht zu betreten, so der Kreis Soest. Spaziergänger mit und ohne Hund, Wanderer, Jogger, Nordic-Walker, Mountain-Biker, Förster, Jäger und Ornithologen sollten prinzipiell auf den Wegen bleiben. Hunde sollten ins besondere in Waldlandschaften nicht frei herumlaufen, sondern an der Leine geführt werden. Sie sollten vor allem Bäche und ihre Uferbereiche, aber auch alle anderen Fließ- und Stillgewässer in Wäldern – selbst Tümpel oder wassergefüllte Wagenspuren – nicht betreten. Dies alles seien Lebensstätten der genannten Amphibienarten, appelliert der Kreis Soest.
Pilz löst Salamanderpest aus
„Batrachochytrium salamandrivorans“, kurz „Bsal“, ist ein Pilz, der wahrscheinlich aus Ost-Asien nach Europa durch Einfuhr von infizierten Amphibien verschlepp wurde. Die Pilzerkrankung ist sehr speziell und führt bisher ausschließlich bei Schwanzlurchen (Feuersalamander und Molche) zu schweren Hautinfektionen – befallene Tiere leiden unter Apathie sowie Hautläsionen und -geschwüren, die letztendlich zum Tod der Tiere führen können.
„Bsal“ ist auf eine feuchte, kühle Umgebung angewiesen. Entsprechend hält und verbreitet sich der Pilz in und an Gewässern sowie feuchten Böden. „Bsal“ weist ein optimales Wachstum zwischen 10 und 15°C auf. Die Wachstumsunter- und Obergrenze liegt jeweils etwa bei 5°C und 24°C. Bei 25°C stirbt der Pilz nach etwa fünf bis zehn Tagen ab. Aufgrund der klimatischen Verhältnisse stellen insbesondere Laubwaldgebiete, Parkanlagen oder Friedhöfe besonders geeignete Lebensräume für „Bsal“ dar.
„Bsal“ bildet zwei Formen von Sporen aus. Zum einen relativ kurzlebige, begrenzt bewegliche Zoo-Sporen und zum anderen langlebige Dauersporen. Insbesondere letztere sind aus Sicht des Amphibienschutzes hoch problematisch, da sie unter geeigneten Umweltbedingungen monatelang im Wasser oder im Boden überdauern können.