Ruhrverband zieht Frühjahrsbilanz

Der März war der nasseste März seit 25 Jahren

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Das Ruhreinzugsgebiet verzeichnete den nassesten März seit 25 Jahren. Größer hätte der Unterschied zwischen dem diesjährigen März und dem März des Vorjahres kaum sein könne, heißt es vom Ruhrverband. 147 Millimeter Niederschlag fielen 2023 im ersten Frühlingsmonat im Ruhreinzugsgebiet, das ist mehr als das Achtfache der März-Monatssumme vom vergangenen Jahr.

Der letztjährige März hatte es mit 18 Millimetern Niederschlag im Gebietsmittel in die Top 5 der trockensten Märze seit Aufzeichnungsbeginn geschafft. Das gesamte Frühjahr 2023 brachte mehr Niederschläge als gewöhnlich. Auch der April und der Mai waren um 14 bzw. 19 Prozent nasser als im jeweiligen langjährigen Mittel. In Summe fielen im Frühling 2023 im Einzugsgebiet der Ruhr 318 Millimeter Niederschlag, das ist fast doppelt so viel wie im Vorjahresfrühling und gut ein Drittel mehr als im Durchschnitt der Jahre 1927 bis 2022, heißt es.

Trotzdem fehlt Niederschlag

Obwohl ein nasses Frühjahr auf einen ebenfalls nassen Winter folgte, fehlen im Ruhreinzugsgebiet mittlerweile rein rechnerisch 125 Prozent eines durchschnittlichen Jahresniederschlags. Das liegt an den langen Trockenperioden, die in den vergangenen 15 Jahren immer wieder auftraten. Für dieses aufsummierte Defizit, das sich vor allem in den tieferen Bodenschichten und bei der Grundwasserneubildung bemerkbar macht, waren die letzten nassen Monate kaum mehr als ein Tropfen auf dem heißen Stein, heißt es.

Auf lange Sicht gesehen, war der März zu warm

Der März war insgesamt etwas zu warm (um 0,6 Grad), der Mai ziemlich genau im Durchschnitt. Der Vergleich mit dem vorangegangenen 30-Jahres-Zeitraum 1961 bis 1990 zeige, dass das diesjährige Frühjahr nicht zu kalt, sondern im Gegenteil um 1,7 Grad zu warm war.

Situation der Talsperren

Der Gesamtfüllstand aller Talsperren stieg bis April an und erreichte am 4. April infolge des Hochwassers mit 96,4 Prozent den bisher höchsten Wert in diesem Jahr. Aktuell sind in den Talsperren etwas über 10 Millionen Kubikmeter Wasser mehr gespeichert als vor einem Jahr um diese Zeit. Damit sei das Talsperrensystem für eine Phase mit möglicher Zuschusspflicht in den kommenden Monaten gut aufgestellt. Zeitgleich sei Platz für die Aufnahme von Wasser, um mögliche Hochwasserereignisse abzufangen.

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