Ruhrverband will 2024 Strom komplett selbst produzieren

Wasserversorgung ist auch künftig gesichert, so der Ruhrverband.

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Der Ruhrverband ist gut für die Zukunft aufgestellt und wird die Wasserversorgung auch künftig sicherstellen. Das ist das Fazit der jährlichen Verbandsversammlung. Vor dem Hintergrund der explodierenden Energiepreise machten sich die langjährigen Bemühungen des Ruhrverbands, seine technischen Anlagen noch energieeffizienter zu betreiben, sowie der konsequente Ausbau der erneuerbaren Energien für das Unternehmen bezahlt.

Eigene Stromversorgung

Der Ruhrverband will als eines der ersten großen deutschen Wasserwirtschaftsunternehmen ab 2024 seine Anlagen nahezu vollständig mit eigenproduziertem Strom versorgen. Dazu nutzt der Verband den Strom aus sechs eigenen Wasserkraftanlagen an Ruhr und Lenne, aus 13 eigenen Photovoltaikanlagen sowie aus dem Betrieb von etwa 50 Blockheizkraftwerken auf den Kläranlagen. Dort wird aus Biogas Strom und Wärme erzeugt. Auf sechs Kläranlagen werde die Biogasausbeute durch die gemeinsame Behandlung von organikreichen Abfällen wie Fetten oder Rückständen aus Fettabscheidern unterstützt.

Es fällt deutlich weniger Regen

Die Folgen des Klimawandels sind im Ruhreinzugsgebiet deutlich spürbar, heißt es. Zum 14. Mal in Folge hat es 2022 weniger geregnet als im langjährigen Mittel – damit setzte sich die längste Phase unterdurchschnittlicher Niederschläge, weiter fort. Das Niederschlagsdefizit im Vergleich zum langjährigen Mittel war in diesem Jahr mit 166 Millimetern das zweithöchste in 14 Jahren.

Schuldenabbau

Seit 2017 habe der Verband seine Schulden um 145 Millionen Euro reduziert und sei aufgrund zinsgesicherter Darlehensverpflichtungen von den massiv ansteigenden Zinsen nur bedingt betroffen, heißt es. Nach Meschede, Schmallenberg, Schalksmühle und Hattingen haben auch Balve und Ennepetal ihre Kanalnetze auf den Ruhrverband übertragen. Kanalnetzübertragungen schafften die Voraussetzung, Siedlungswasserwirtschaft aus einer Hand zu betreiben, Schnittstellen im Kanalsystem vor Ort zu beseitigen und bestehende Einsparpotenziale zu heben.

Der Ruhrverband hat als gesetzliche Kernaufgabe, die Wasserversorgung für 4,6 Millionen Menschen, sicherzustellen.

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