Regionalverkehr Ruhr-Lippe GmbH zieht Bilanz

2022 hat die RLG im HSK und im Kreis Soest 12.8 Millionen Fahrgäste gehabt.

© RLG Regionalverkehr Ruhr-Lippe GmbH

Die RLG hat 2022 12,8 Millionen Fahrgäste im Hochsauerlandkreis und im Keis Soest. Die Regionalverkehr Ruhr-Lippe GmbH sagt, die Auswirkungen der Corona-Pandemie waren noch deutlich spürbar, zum anderen zeigten sich die Folgen des Ukraine-Kriegs.

Fahrgastzahlen

Die Fahrgastzahlen stiegen im Linienverkehr um rund 22 % und erreichten fast 13 Millionen, so die RLG. Dabei verzeichnete insbesondere der Jedermannverkehr einen sehr starken Anstieg von 84,8 %, heißt es. Dagegen sank der Anteil des Ausbildungs- und Schülerverkehr um 5,7 %. Die Ticketnachfrage nahm vor allem aufgrund des 9-Euro-Tickets zu. Mit Auslaufen des 9-Euro-Tickets stabilisierten sich die Fahrgastzahlen auf circa 90 % der Vor-Corona-Nachfrage.

Alle rund 7.000 Abonnenten der RLG wurden in den Monaten Juni, Juli und August auf das 9-Euro-Ticket umgestellt. Zusätzlich kauften 45.475 Kundinnen und Kunden das bundesweit gültige Ticket in den RLG-Bussen sowie 3.557 über die mobil info-App. Von 2.780 MobiTickets im Januar 2022 erhöhte sich die Ausgabe von MobiTickets bis Dezember 2022 kontinuierlich auf 4.753 Abos. Sie seien besonders bei Geflüchteten aus der Ukraine beliebt.

2022 gingen die Erträge jedoch um 9,1 % zurück, so die RLG. Der erfolgreichen Ertragssteigerung um 19,4 % im Bereich des Jedermannverkehrs standen gleichzeitig Ertragsrückläufe von 21,5 % im Ausbildungsverkehr gegenüber, die vor allem durch die Corona-Pandemie und das 9-Euro-Ticket bedingt waren.


Ausgleich der Ertragsausfälle durch Mittel aus ÖPNV-Rettungspaket und durch Kommunen

Auch im Jahr 2022 gab es aufgrund der Corona-Pandemie ein ÖPNV-Rettungspaket von Bund und Land. Ein Ausgleich wurde im Jahr 2022 ebenfalls für die mit der dreimonatigen Einführung des 9-Euro-Tickets verbundenen Einnahmeverluste gezahlt. Die sich daraus ergebenden Mittelzuweisungen für die RLG deckten jedoch nicht alle Ertragsausfälle, heißt es. Die Anteilseigner der RLG, der Hochsauerlandkreis, der Kreis Soest sowie die weiteren Städte und Kommunen, in denen die RLG-Verkehrsdienstleistungen erbringt hätten rund 4,8 Millionen Euro ausgeglichen.


Deutschlandticket

Seit Mai 2023 gilt das neue deutschlandweite Aboticket für 49 Euro. Die Einführung des Deutschlandtickets sei ein Kraftakt gewesen. Erstmals organisierte die RLG den Vertrieb eines digitales Abotickets. Die RLG hat etwas mehr als 2.000 Bestandsabonnenten auf das Deutschlandticket umgestellt. Aktuell sind bereits mehr als 4.400 Abonnenten mit einem bei der RLG gekauften Deutschlandticket unterwegs, heißt es. Für die Zukunft des Deutschlandtickets sei entscheidend, dass Bund und Länder über das Jahr 2023 hinaus die Einnahmeausfälle aus dem günstigen Preis übernehmen.

Antriebswende und Digitalisierung

Im Hochsauerlandkreis und im Kreis Soest fiel die Entscheidung, ihr kommunales Unternehmen schrittweise auf batterie-elektrische Fahrzeuge umzurüsten. Vier Elektrobusse sollen 2024 starten. Bis Ende 2025 sind insgesamt 21 geplant.

In Sachen Digitalisierung sei es nicht mit einer App getan. Ein modernes Vertriebssystem beinhalte die digitale Verwaltung aller Kundendaten bis hin zu einem webbasierten, komfortablen Self-Service-Portal für Kunden, wie sie es von modernen Webshops kennen würden. Die RLG will bei der Mobilitätswende „Teil der Lösung“ sein.

skyline