Rauer Ton in Freibädern im Sauerland

Respektloser Umgang mit Mitarbeitern in Schwimmbädern im Hochsauerlandkreis

Der Umgangston in Sauerländer Schwimmbädern ist rauer geworden. Pöbeleien hätten zugenommen, heißt es zum Beispiel von Dietmar Evers aus dem Esselbad in Eslohe. Er ist schon seit 25 Jahren dabei. Erst in Meschede, dann in Grevenstein, jetzt in Eslohe. "Früher ist ein Bademeister eine Respektsperson gewesen", sagt Evers. "Jetzt wird das, was ich sage nicht mehr sofort akzeptiert". Kollegen in anderen Städten hätten die zunehmenden Auseinandersetzungen mit Besuchern psychisch krank gemacht.

Die Stadt Arnsberg bestätigt die Erfahrungen des Esloher Bademeisters. Im Freizeitbad Nass und auch im Freibad Neheim nehme das unangebrachte Verhalten einzelner Gäste bzw. Gästegruppe spürbar zu, heißt es in einer Antwort auf eine Radio Sauerland-Anfrage. Die Regelungen der Haus- und Badeordnungen würden teilweise missachtet und der Umgangston der Gäste mit den Beschäftigten ist in Einzelfällen unangemessen. Hinweise des Personals auf die Einhaltung der Regelungen endeten oft in Beschimpfungen und in besonderen Fällen musste sogar schon die Polizei hinzugezogen werden.

Auch das Personal im Strandbad Langscheid am Sorpesee stellt fest: Die Gäste sind teilweise aggressiver als früher - vor allem, wenn es heiß ist.

Eine Eskalation der Gewalt, wie in Berliner Freibäder Anfang Juli, hat es bei uns bisher in keinem Schwimmbad gegeben.



Schwimmbäder in Brilon, Meschede und Schmallenberg: Im Wesentlichen ruhig

Im Wesentlichen ist die Lage in Brilon ruhig, die Besucher würden sich an die Regeln halten, so die Stadt. Allerdings hatten Anfang Juni im Waldbad Gudenhagen zwei Gruppen von Männern gegen die Badeordnung verstoßen. Sie hatten Alkohol getrunken und sich in der Folge auffällig verhalten. Nach Diskussion mit dem Personal hätten sie das Bad verlassen, so die Stadt Brilon.

Von der Stadt Meschede heißt es: Aus den Bädern sei nichts dergleichen bekannt. Wenn etwas sein sollte, werde vom Personal konsequent reagiert – und es drohe ein Hausverbot.

Die Stadt Schmallenberg betreibt das Wellenfreibad in der Innenstadt und das Sauerlandbad in Bad Fredeburg. Auch Schmallenberg heißt es auf die Anfrage von Radio Sauerland: "Wenn auch die Trillerpfeife des Bademeisters nicht mehr die Autorität verspricht, der ihr in früheren Jahren vielleicht zukam, halten sich die überwiegende Zahl der Besucherinnen und Besucher ganz selbstverständlich an die Badeordnung. Sollte im Einzelfall überschießendes Adrenalin einer Korrektur bedürfen, so ist die Bademeisterin, der Bademeister zur Stelle".



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