Ratssitzungen in Arnsberg und Brilon

Viele Themen auf den Tagesordnungen: U.a. Schulzentrum und Brückenprobleme

© Stadt Brilon

Brücken und Schulen sind nur einige Themen mit denen sich die Ratsmitglieder in Arnsberg und Brilon heute in ihren Sitzungen befassen. In Brilon wird das neue Schulzentrum deutlich teurer als geplant. Es ist das größte Bauprojekt in der Geschichte der Stadt Brilon. Es wird mit Gesamt-Baukosten von rund 45 Millionen Euro gerechnet. Zuvor war von 44,2 Millionen Euro die Rede gewesen. Einige Räume im alten Schulzentrum sind mit dem Schadstoff PCB belastet. Der Fokus der Modernisierung liegt jetzt auf Schadstoffsanierung, funktionierender Schule und zeitgemäßem Unterricht.

Arnsberg

In Arnsberg geht es um die Brücken in der Stadt. Hintergrund ist die teilweise gesperrte Marienbrücke im Zentrum von Alt-Arnsberg. Seit Ende April ist die Marienbrücke auf der Henzestraße in Alt-Arnsberg, zwischen der Clemens-August-Straße und dem Altstadttunnel, nur einseitig befahrbar. Untersuchungen hatten gezeigt, dass sie aufgrund ihres Zustandes nicht mehr die komplette Verkehrslast tragen kann. Aus Fahrtrichtung Clemens-August-Straße musste die Brücke für den motorisierten Verkehr vollständig gesperrt werden. In die andere Richtung gibt es eine Gewichtsbeschränkung auf 7,5 Tonnen – der Verkehr wird provisorisch in der Mitte der Brücke geleitet. Der LKW-Verkehr muss in beide Richtungen der beschilderten Umleitung folgen.

Die Marienbrücke wurde 1965 als Spannbetonbrücke über 3 Felder mit einer Gesamtlänge von 74,20 m und einer Gesamtbreite von 16,45 m gebaut, so die Stadt Arnsberg. Aus heutiger Sicht weisen gewisse Spannstähle aus den 60er Jahren eine erhöhte Anfälligkeit gegen so genannte Spannungsrisskorrosion auf, was zu einer verstärkten Rissbildung führen kann. Alle Brücken werden regelmäßig mindestens alle 3 Jahre überprüft. 2012 war die letzte Sanierung. 2022 gab es eine Sonderprüfung. Der Zustand wurde mit 2,9 bewertet. Ab einer Note von 3,0 liegt ein „nicht ausreichender Zustand“ vor.


Die hauptsächlichen Schadensbilder sind:


- zu geringe Betonüberdeckung


- freiliegende und korrodierte Bewehrung an Hauptträgern und Pfeilern


- Betonabplatzungen


- durchfeuchtete Widerlager


- undichte Fahrbahnübergänge


- Trennrisse in den Hauptträgern


Aufgrund der Prüfungsergebnisse wurde ein weiterer Prüfingenieur hinzugezogen, so die Stadt. Er sagt, dass aufgrund der Rissbildung davon auszugehen ist, dass es noch mehr Schäden gibt. Eine Sanierung des entstandenen Schadens an den Längsträgern sei mit vertretbar finanziellen und technischen Aufwand nicht möglich. Unter Berücksichtigung der Schäden an den Pfeilern und Widerlagern sei ein Neubau die wirtschaftlich und technisch einzig sinnvolle Variante. Außerdem würde bei einer Sanierung nicht die Tragfähigkeit und Dauerhaltigkeit einer neuen Brücke erreicht.

Der Zustand der Brücke wird weiterhin regelmäßig überwacht. Es soll ein Monitoringsystem an den Längsträgern installiert werden. Hierdurch werden Veränderungen an den Rissen erkannt.


Es wurde bereits beschlossen einen Ersatzneubau zu errichten. Die Kostenschätzung beträgt nach heutigem Stand 6,9 Mio. €, eine entsprechende Anmeldung zum Haushaltsplan 2024/2025 ist erfolgt, so die Stadt. Ende Mai wurde ein Förderantrag bei der Bezirksregierung Arnsberg eingereicht. Es wird eine Förderquote von 75 % erwartet. Unter der Voraussetzung einer reibungslosen Planung und Finanzierung wird ein Baubeginn für 2025/2026 angestrebt.

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