Projekt forscht zu Wald und Wild im Sauerland

Wie beeinflussen Wildtiere das Ökosystem Wald? Darum geht es bei dem Projekt Wild.Wald.Innovation (WiWaldI) der Arbeitsgemeinschaft Naturgemäße Waldwirtschaft (ANW) mit Sitz in Schmallenberg. Brilon ist ab sofort bei diesem deutschlandweiten Projekt dabei.

© Reiner Bernhardt

Zum Projektstart laden die Verantwortlichen von WiWaldI in den Briloner Stadtwald ein. Dort erklärt Revierleiter Maurice Körner, welche Bejagungsstrategien von Wildtieren es gibt und wie diese im Stadtwald genutzt werden. Im Anschluss wird im Kolpinghaus Brilon das Projekt ausführlich vorgestellt. Dabei geht es u.a. um den aktuellen Wissenschaftsstand rund um das Thema „Wildtiere und ihr Einfluss auf den Wald“. 

Mehr Wild = weniger Bäume?

Das Projekt WiWaldI ist im vergangenen September gestartet. Neben der ANW sind Forschende der TU München, der TU Dresden und der Uni Göttingen dabei. Ein Ziel ist es, die Wechselbeziehungen zwischen den Wildpopulationen und den Gesundheitszuständen der Wälder besser zu verstehen. Weiterhin sollen gemeinsam mit den Akteur*innen Lösungsvorschläge für die Entwicklung klimaresilienter Wälder durch eine angepasste Jagd als einen wesentlichen Baustein im Rahmen der Waldbewirtschaftung neben Baumartenwahl und Bestandspflege erarbeitet werden. Die Forschenden untersuchen z. B. den lokalen Verlust von Baum- und Straucharten, u.a. bedingt durch Wildeinflüsse. Diese sogenannte „Entmischung“, also eine Reduktion der Baum- und Strauchartenvielfalt, spielt als Faktor für die Funktions- und Reaktionsfähigkeit des Waldes eine wichtige Rolle.

Projekt in mehreren Bundesländern

Unter Federführung der ANW ist die Realisierung konkreter Waldumbauprojekte in verschiedenen Regionen Deutschlands geplant, z. B. im nördlichen Thüringer Becken, im Sauerland (NRW), in der Dübener Heide (ST), der Region um die Saarschleife (SL) sowie auf der Schwäbischen Alb und auf der Baar (BW). Bei deren Umsetzung arbeiten alle Verbundpartner*innen, Waldbesitzenden und die Praktiker*innen in den Pilotregionen vor Ort zusammen. Ausgelegt ist WiWaldI auf fünf Jahre, es wird vom Bundeslandwirtschaftsministerium und vom Bundesumweltministerium gefördert. Vor der Veranstaltung in Brilon wurde das Projekt auch schon in Thüringen, Baden-Württemberg und dem Saarland vorgestellt.

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