Probleme der Wirtschaft im Fokus

Erster Wirtschaftswarntag in Berlin und 4 weiteren Städten, auch die Wirtschaft im Sauerland steht vor Herausforderungen.

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In Berlin und vier weiteren Städten ist heute der erste bundesweite Wirtschaftswarntag. Im Mittelpunkt steht dabei die Forderung der Wirtschaft, die Wettbewerbsfähigkeit des Landes wieder verstärkt in den Blick zu nehmen. Mehr als 100 Wirtschaftsverbände und Unternehmerinitiativen haben zu dem Tag aufgerufen. Bei der zentralen Kundgebung in Berlin wird unsere Region durch den Präsidenten von Metall NRW, Arndt G. Kirchhoff, als Redner vertreten sein, so der Unternehmensverband Westfalen Mitte.

Als Standort verlieren wir rasant an Attraktivität, so die Organisatoren des Warntages. Die Politik müsse das Ausmaß der Krise endlich begreifen und entschlossen handeln. Zum Aktionsbündnis gehören keine Parteien oder parteinahen Wirtschaftsvereinigungen. Wir richten uns mit der Kritik und den Forderungen an alle in der Politik, die Verantwortung tragen, heißt es.

Wirtschaft steht unter Druck, so der Unternehmensverband Westfalen-Mitte

Der Vorsitzende des Unternehmensverbandes Westfalen-Mitte Dag Hagby spricht von einer ernsten Lage. Er sieht die Wirtschaft unter Druck und in einer strukturellen Krise. "Die Wirtschaftsdaten der vergangenen Monate und der aktuelle Ausblick müssen uns alle alarmieren“, so Hagby: „Auch unser Standort ist an vielen Stellen nicht mehr wettbewerbsfähig. Zu Beginn des Jahres haben wir als Ergebnis unserer Konjunkturumfrage vermelden müssen, dass sich viele Unternehmen in einer Krisensituation befinden und nur wenige mit einer Verbesserung rechnen. Das hat zur Folge, dass rund 30 Prozent der Unternehmen Entlassungen planen und über 50 Prozent ihre Investitionen im Inland runterfahren werden“.

Forderungen der Betriebe

Hohe Energiekosten, überbordende Bürokratie, marode Infrastruktur sowie steigende Steuern und Sozialabgaben belasteten die Unternehmen. Es müsse stärker ins Bewusstsein auch der Politik rücken, dass erst erwirtschaftet werden müsse, was verteilt werden soll, so Hagby. „Die Unternehmen und Bürger in diesem Land erwarten zurecht, dass von einer neuen Bundesregierung ein deutliches Signal für eine echte Wirtschaftswende ausgeht. Wir haben keine Zeit zu verlieren, den Standort wieder auf die Erfolgsspur zurückzubringen.“

Schnelles Handeln gefordert

Gebraucht werde schnelles Handeln für mehr Wettbewerbsfähigkeit. Zentrale Handlungsfelder für die Wettbewerbsfähigkeit des Landes seien die Senkung der Energiepreise, Begrenzung der Sozialabgaben, Reduzierung der Steuern, Modernisierung der Infrastruktur sowie der überfällige Bürokratieabbau.

Am Donnerstag stellt die Industrie- und Handelskammer Südwestfalen in Arnsberg ihre Konjunkturumfrage vor.

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