Parkraummanagement für Winterberg

Die Stadt Winterberg will den Verkehr in der Stadt zukünftig besser steuern. Auch Anwohner-Parkausweise werden diskutiert.

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Wenn viele Autos in der Innenstadt rumkurven und einen Parkplatz suchen blasen sie Abgase in die Luft. Die Stadt Winterberg tüfelt deshalb an einer Strategie für das kommunale Parkraummanagement. Dabei geht es zum Beispiel darum den Parkraum optimal auszunutzen. Auf mehr Flächen könnte Parkgebühr verlangt werden, Winterberger könnten Anwohner-Parkausweise bekommen. Auch das Parkleitsystem ist verbesserungsfähig, so die Stadt. Der Winterberger Hauptausschuss befasst sich heute mit den Plänen für ein neues Parkraummanagement. Die Verwaltung schlägt vor, ein ausgewogenes Gesamtkonzept für das kommunale Parkraummanagement zu entwickeln. Es soll alle Möglichkeiten und Maßnahmen berücksichtigen.

Parkraumbewirtschaftung, Anwohner-Parken und Parkleitsystem

Erweiterung der Parkraumbewirtschaftung

Im Jahr 1997 wurden erstmals Parkgebühren durch politischen Beschluss eingeführt. In der notwendigen politischen Beratung sollte auch über eine Modifizierung der Parkraumbewirtschaftung insgesamt nachgedacht werden, um auch mit diesem Instrument die aktuelle Entwicklung aufzunehmen und bei Bedarf steuernd einzugreifen, Mit der Eröffnung des Bauprojektes „Helma Gebirgsresort Winterberg“ wird, um zunächst ein Beispiel zu nennen, mit großer Wahrscheinlichkeit eine erhöhte Nachfrage auf die öffentlichen Parkbuchten am oberen Waltenberg entstehen. Diese sind aktuell nur in den Wintermonaten gebührenpflichtig. Ein Ausweichen von Fahrzeugen, die auf dem Gelände des Gebirgsresort keinen Parkraum finden werden, in die benachbarten Wohngebiete zu Lasten der Anwohner gilt es durch eine strikte Parkraumüberwachung und Durchsetzung der Straßenverkehrsordnung zu verhindern. Bewohnerparkausweise

Bisher ist in Winterberg die Option der Bewohnerparkausweise noch nicht aufgegriffen worden. Dazu müssten recht enge Voraussetzungen erfüllt werden, um dieses Instrument nutzen zu können. An den starken Wochenenden im Wintersportbetrieb setzt die Stadt Winterberg seit einigen Jahren zum Schutz der Wohngebiete und zur Sicherstellung des Rettungsweges in einigen Straßen einen Sicherheitsdienst ein. Dieser achtet darauf, dass die Wohngebiete im Schneil sowie der Bereich Feldstraße/Heidestraße/Schanzenstraße nicht zum Parkraum für Tagesgäste im Wintersportbetrieb werden. Um die Durchfahrt für die Anwohner zu legitimieren und die Kontrollen zu erleichtern werden entsprechende Durchfahrtsberechtigungen auf Antrag ausgegeben. Parkraumangebot

Zu einem ganzheitliche Parkraummanagement gehört auch, das vorhandene Angebot an Parkraum möglichst optimal auszunutzen. An dieser Stelle der Hinweis, dass die Altstadt in Winterberg lange vor der Massenmobilisierung der Bevölkerung errichtet wurde und daher beim Bau der Straßen und Gebäude das Thema „Stellplätze“ noch weit entfernt war. Mit den kostenfreien und zeitlich unbegrenzten Parkmöglichkeiten am Oversum und auf dem Kirmesplatz stehen im Übrigen viele Parkplätze dauerhaft und in fußläufiger Entfernung zur Altstadt zur Verfügung. Insofern ist es erforderlich, dass gesamte bestehende Parkraumangebot, auch in den Ortsteilen zu erfassen.

Informations- und Parkleitsystem

Die Ausweisung innerstätischer Parkplätze für ortsfremde Gäste ist sicherlich verbesserungsfähig, der Fokus der meisten Gäste liegt durch die Beschilderung „Zentrum“ im Parkleitsystem auf den Flächen an der Neuen Mitte. Das Parkleitsystem wurde bereits 2007 installiert und ist seitdem nur in Einzelfällen angepasst worden. Mit diesem Thema hat sich der Arbeitskreis Innenstadt intensiver beschäftigt und auch erste Vorschläge erarbeitet. Demnächst läuft im Bereich der Innenstadt ein Projekt an, welches zunächst in den Straßen „Am Waltenberg“ und „Hauptstraße“ Daten zu den Verkehrsströmen und der Auslastung der Parkflächen erfasst. In diese Richtung zielt auch ein Projekt der Wintersportarena, wo derzeit Kameras installiert werden, um genau diese Daten zu erfassen und demnächst die Besucherlenkung zu optimieren. Insbesondere der Winter 21/22 hat gezeigt, dass trotz einer eingeschränkten Verfügbarkeit von Skitickets der Parkraum rund um das Skiliftkarussell häufig voll belegt war. Die Vermutung liegt nahe, dass Winterberg neben den Skitouristen auch verstärkt Besucher anlockt, die kein Skiticket benötigen und für ein Schnee- und Wintererlebnis zu uns kommen. Für diese Gäste, die nicht unmittelbar am Skiliftkarussell parken müssten und die z.B. für einen Spaziergang durch den verschneiten Wald auch auf dem Kirmesplatz parken könnten, wären entsprechende Informationen im Sinne der Besucherlenkung und Angebotssteuerung nützlich.


Quelle: Verwaltungsvorlage der Stadt Winterberg für den Haupt- und Finanzausschuss am 6.12.2022.

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