Olsberg: Harsche Kritik an Windpark bei Helmeringhausen

Olsberger Politik kritisiert fehlende Steuerungsmöglichkeiten bei Windkraft

Der Ausschuss Planen und Bauen hat gestern über eine geplante Windkraftanlage zwischen Gevelinghausen und Helmeringhausen diskutiert. Dabei wurden die fehlenden Mitsprachemöglichkeiten kritisiert.

Die Firma Naturwerk Windenergie GmbH aus Herten hat beim Hochsauerlandkreis (HSK) einen Antrag auf Vorbescheid zur Errichtung von sieben jeweils 267 Meter hohen Windenergieanlagen im Bereich von Gevelinghausen und Helmeringhausen gestellt. Diese Flächen liegen außerhalb der bisher durch die Regionalplanung als Windkraft-Vorrangzonen vorgesehenen Gebiete. Das Verfahren ist nicht-öffentlich, was nach den neuen gesetzlichen Vorgaben möglich ist. Rat und Verwaltung der Stadt Olsberg haben keine echte Mitsprachemöglichkeit, da das Vorhaben alle rechtlichen Anforderungen erfüllt. Die Stadt muss ihr Einvernehmen zu dem Vorbescheid erteilen, da es keinen Ermessensspielraum gibt.

Reaktionen und weitere Schritte

In der Ausschusssitzung am 05. November 2024 wiesen die Mitarbeiter der Firma Naturwerk darauf hin, dass alle gesetzlichen Vorgaben zu Lärmschutz und Schattenwurf eingehalten werden. Die geplanten Windräder sollen eine Gesamtleistung von 47,6 Megawatt haben, was statistisch für die Versorgung von etwa 25.000 Vier-Personen-Haushalten ausreicht. Die Beteiligung der Öffentlichkeit nach Bürgerenergiegesetz werde ebenfalls eingehalten. Als Baubeginn für den Windpark strebt Naturwerk den Herbst 2027 an.

Windkraft auch Thema in der Ratssitzung am 14. November

Knut Finkel, CDU-Ratsmitglied, äußerte seine Frustration über die fehlende Steuerungsmöglichkeit der Kommune. Er regte an, dass Bürgerinnen und Bürger ihre Fragen und Anregungen zum Thema Windkraft an die Ratsmitglieder weitergeben. In der Ratssitzung am 14. November 2024 soll ein Fachanwalt zu diesen Fragen Stellung beziehen.

Bürgermeister Wolfgang Fischer kritisierte, dass die Arbeit auf Landesebene am Regionalplan ad absurdum geführt werde, da nun auch Windkraft-Vorhaben außerhalb der vorgesehenen Bereiche genehmigt werden müssen. SPD-Fraktionschef Helmut Kreutzmann widersprach und betonte, dass auch die Gesetzgeber in Berlin demokratisch gewählte Vertreter seien. Wichtig sei es nun, mit den Projektierern vernünftige Lösungen zu finden.

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