Obdachlosigkeit im HSK

Wie ist die Lage im Sauerland?

© Olaf Ziegler/FUNKE Foto Services

Gerade jetzt, in der kalten und dunklen Jahreszeit, stellt sich besonders in Großstädten immer die Frage: Was wird mit den Obdachlosen gemacht? Wie kann geholfen werden?

Im Sauerland ist das Problem deutlich kleiner; in einigen Kommunen gibt es kaum bis gar keine Obdachlosigkeit. Aber auch im Sauerland gibt es immer wieder Menschen, die (zumindest kurzfristig) kein Zuhause mehr haben. Wir haben bei den Städten und Gemeinden nachgefragt und einen Überblick zusammengestellt.


Obdachlosigkeit im HSK? So ist die Lage in den einzelnen Kommunen

Arnsberg

In Arnsberg gibt es derzeit 3 Unterkünfte für obdachlose Personen. Dort sind momentan 42 Personen (davon 11 Frauen) untergebracht. Anlaufstellen für den Personenkreis, der von Obdachlosigkeit bedroht ist, sind

die Fachstelle für Wohnungsnotfälle der Stadt Arnsberg und die Beratungsstelle für Wohnungslose des Diakonischen Werks in Arnsberg.

 

Bestwig

Zur Zeit sind drei Familien mit 15 Personen in den Unterkünften (Gemeindewohnheim und angemietete Wohnungen) untergebracht. Den Tagessatz holt sich zur Zeit eine Person ab

 

Brilon:

Pro Jahr werden 10 - 15 Personen durch das Ordnungsamt in Wohnungen oder städtischen Unterkünften untergebracht. Hierbei handelt es sich um Personen, deren Wohnung vom Gerichtsvollzieher geräumt wurden und die keine andere Wohnung haben. In Brilon steht zusätzlich ein Obdachlosenheim mit 4 Schlafplätzen für die durchreisenden Obdachlosen zur Verfügung. Hier hat es im letzten Jahr 20 Übernachtungen gegeben.

 

Eslohe

Aktuell sind hier keine obdachlosen Personen verzeichnet. In der Vergangenheit ist es ab und an mal vorgekommen, dass sich Ehegatten getrennt haben und auf die Schnelle keine Wohnung gefunden haben oder Volljährige aus dem Haushalt der Eltern verwiesen wurden. In diesen Fällen wurden die Personen vorübergehend in den gemeindlichen Übergangsheimen untergebracht. Aber auch diese Ausnahmefälle gab es nur 3 Mal in den letzten 5 Jahren.

 

Hallenberg

In Hallenberg sind keine obdachlosen Personen verzeichnet. In seltenen Fällen werden Personen, die ohne festen Wohnsitz und auf der „Durchreise“ sind, hier vorstellig.

 

Marsberg

Pro Jahr sprechen hier durchschnittlich 8-10 Personen vor und melden sich obdachlos. Häufig werden diese Menschen dann in eine städtische Notunterkunft eingewiesen. Manchmal ergibt sich für die betroffenen Personen aber noch kurzfristig die Möglichkeit, bei Familienangehörigen oder Bekannten unterzukommen, sodass eine Einweisung in die Notunterkunft nicht erforderlich ist. Wie viele Obdachlose es aktuell im Stadtgebiet gibt, ist nicht bekannt.

 

Meschede

Ab und an kommt derzeit eine obdachlose Person, um sich den Tagessatz abzuholen Sporadisch kommen weitere Menschen aus dem gleichen Grund. Im Rahmen der Obdachlosenfürsorge sind 14 Personen in städtischen Unterkünften untergebracht. Die Schlafstelle in Freienohl (nur für Übernachtung) wird relativ häufig genutzt.

 

Medebach

In der Hansestadt gibt es jedes Jahr nur vereinzelte Fälle von Obdachlosigkeit. Deswegen unterhält Medebach auch keine eigene Obdachlosenunterkunft. In tatsächlich auftretenden Fällen von Obdachlosigkeit sind Unterbringungen von Obdachlosen teilweise durch Kontaktaufnahme mit in der Nähe ansässigen Hausverwaltungen, teilweise unter Einbeziehung von Mitarbeitern aus dem Fachbereich Soziales „organisiert“ worden.

 

Olsberg

Aktuell sind 5 Personen im Rahmen der Obdachlosenfürsorge in städtischen Unterkünften untergebracht. Sporadisch sprechen einzelne Personen vor, um sich ihren Tagessatz abzuholen. Das ist aber eher selten der Fall.


Schmallenberg

In Schmallenberg gibt es insgesamt 3 Zimmer, die für Obdachlose bereitgehalten werden. Nach Angeben der Stadt werden diese aber kaum je genutzt.

 

Sundern

In der Stadt gibt es keine extra Einrichtung für Obdachlose. Diese werden zur Arnsberger Diakonie geschickt. Wenn sich jemand meldet, kann derjenige kurzfristig untergebracht werden.

 

Winterberg

Vereinzelt werden Personen aufgenommen, die kurzfristig obdachlos sind. Diese Menschen werden in einer städtischen Obdachlosenunterkunft untergebracht; meistens bleiben die Personen aber nur eine Nacht. In diesem Jahr gab es bislang sechs Fälle.

Arnsberger will Obdachlosen im HSK helfen

Andreas Dünow engagiert sich schon seit Jahren beim Deutschen Roten Kreuz. Er wollte dann zusätzlich noch einen Verein gründen, der sich um Obdachlose kümmert und sie z.B. mit Essen, Kleidung und Duschmöglichkeiten versorgt. Daraufhin ist das DRK auf ihn zugekommen und hat ihm angeboten, einen eigenen Zweig innerhalb des DRK zu gründen, den er leitet und der sich damit beschäftigt, Obdachlosen zu helfen.

© ©Radio Sauerland
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